Herr Trigger und das Aktenordnergehirn

Es ist wie beim Domino Day:

fällt ein Stein- fallen sie alle.

Und wer beim Aufbau schlampt, der verhindert, dass wirklich alle Etappen abgeräumt werden.

Unser Gehirn schlampt nie.
Ein Trigger und die Schotten fallen herab.
Manche direkt, manche indirekt, manche bewusst und manche unbemerkt.

Unter anderen Umständen-. wenn wir einigermaßen ausgeruht und versorgt sind. In der Lage sind Sozialkontakte zu machen und ach überhaupt gesund sind, ist ein Trigger in der Regel nicht mehr sehr schlimm. Nach kurzer Zeit schaffen wir es die Schotten innen wieder zu öffnen.

Nach 10 Jahren vornehmlicher Stabilisierungsarbeit ist es genau das, was wir einigermaßen gut können: Herr Trigger sagen, dass er nur ein Reiz ist und, dass er nun jetzt bitte mal aufhören soll in unserem unordentlichen Aktenordergehirn herum zu machen.

Wir kennen einander inzwischen so gut, dass manche Wechsel vorhersehbar und sicher durch die Belastung eines bestimmten Hirnareals (eines anderen als den, der uns das HD mit Gefühlsimitation ins Kopferinnerungskino treibt) sind.

Doch es gibt nachwievor Zeiten, wie jetzt in den letzten Tagen.
Eigentlich rasten wir mit angezogener Handbremse auf eine Wand zu und hätten das merken müssen- konnten wir aber nicht, weil die entsprechenden “Melder” bereits abgeschottet waren.

Man muss in der Lage sein, Herr Trigger als solchen wahrzunehmen.
Wenn es sich um etwas ganz profanes, wie zum Beispiel der Klang von Wasser auf Wellblech ist, oder der Druck in der Kniekehle wenn man die Beine übereinander schlägt, kann allein schon die Wahrnehmung sehr dauern.
Dann muss man ihn als solchen anerkennen- und wie oft sagt man sich dann doch: “Ach komm-  ist doch Quatsch- steht doch in gar keinem Verhältnis”.
Und dann muss man in der Lage sein, die Kraft haben, genug offene Schotten haben, sich zu reorientieren und in der Gegenwart zu verankern.

Genau die hatten wir nicht mehr am letzten Samstag.
Es gab eine Situation die uns komplett überforderte- sowohl sozial, als auch emotional- als auch rational. Eine Bekannt-Gemögte, die uns noch nicht gut kennt; eine Situation, die schreckliche Angst machte und das alles auf leerem Bauch, nach einer Nacht mit einem Fremden; nach 3 Wochen Therapeutenurlaub; viel Auseinandersetzung mit Schuld, Verantwortung und Vergebung; einem sehr schlimmen Stromausfall und latentem Schlafentzug…

Klar fielen noch die letzten Schotten und purzelten einzelne Innens herum, die einerseits zwar sehr entfernt von Erinnerungen sind- andererseits aber definitiv bewusst haben, dass sie verletzte Innens schützen.SONY DSC

Die Therapiestunde heute, wirkte wie ein Klotz vor den letzten kippenden Steinen und Öl im Motor des Apparates, der die inneren Schotten sowohl heben als auch senken kann.

Wenn die Kraft bei uns fehlt, brauchen wir Außen jemanden, der uns verdeutlicht und nach innen mitsagt, dass es vorbei ist. Dass es eine Erinnerung ist und das die heutige Realität lebbar ist.

Langsam öffnet sich wieder etwas und es wird nicht mehr nur überlebt.
Der Körper scheint sich sogar noch richtig was Gutes zu tun, indem er sich für Fieber und Virenkrieg entscheidet…

Mach mal ruhig du toller Mitkämpfer… putz sie ruhig alle weg… Herr Trigger könntest du vielleicht gleich mit… ach Atommacht, hm? Ja… hm… friedliche Akzeptanz, wie?
Naja…
erst mal einen Krieg gewinnen… Minensuche und politische Arbeit kommen dann dran.

mit oder ohne Betäubung?

Ich mag es, wenn mich meine Zahnärztin das fragt.

Die Welt fragt das nicht und an Tagen wie diesen heute überlege ich, ob es die Möglichkeit der Dauernarkose für Menschen Dachschaden gibt. Sofort antwortet ein Stimmchen: “haha Ja klar- die Psychiatrie oder all den anderen Mist, den wir schon durch haben!”.

Ach man, ja.
Abschießen geht nicht. Abschießen lassen geht auch nicht. Abschießen wünschen ist auch eigentlich schon wieder feige und was bleibt? Aushalten. Spalten und sich darüber noch vorhalten schwach und unfähig zu sein. Großartig.
Das ist wie geradeaus mit Volldampf losfahren und erst in der Kurve drüber nachdenken, wo der Schwerpunkt seiner Karre sitzt.

Ich erwähnte es hier nicht, weils mir peinlich war- jetzt ist es mir egal und ich mache einen Überblick… oder besser gesagt- einen Ein und Ausblick.

Unsere Therapeutin hat 4 Wochen Urlaub- ist grundsätzlich okay- wir brauchen wache Helfer.
(Und eigentlich fehlt mir ja nichts- hey ist doch die Chance Urlaub von dem Theater mit dem Dauerstück “DIS- wie sie das Leben schuf”, zu schaffen! Und egal was das Problem für das Rumtheatern ist, es wird mir nicht schaden, einfach mal die Klappe zu meinen Kopfvorgängen zu halten…)

Aber 4 Wochen sind lang. Die Erste geht immer noch. Die EKG-Linie ist leicht wellig- wie sie soll- eventuelle Abweichungen sind einfach zu beheben, in dem man die Elektroden verschiebt bzw die Pflaster austauscht. In der zweiten Woche zeigen sich schon eindeutig pathologische Kringel in den Wellen- aber der Rhythmus ist gleichbleibend, weshalb man zwar mit dem Kardiologen spricht, sich aber doch erstmal für Sport und gesunde Ernährung entscheidet, statt zu Medis zu greifen.

Nun sind wir in der zwei-einhalbsten Woche und ich glaub, ich hatte einen Miniinfarkt. Das ist seltsam- kam der doch sonst immer erst nach der 3ten Woche. Aber halt- nein- das denke ich ja immer! Und dann stellt sich heraus, dass es nur ein “infarktähnliches Ereignis” war. Gut, also zurücklehnen und darüber nachdenken, wie man das Ende durch Herztod abwenden kann.

Hm… tja… und nu?
Mit Betäubung oder ohne Frau Rosenblatt?
”Mit! Mit!” schreie ich natürlich als Erste- um dann, wenn die ersten Wirkungen eintreten, entsetzt über das zu sein, was mir (inzwischen) hochbewusst nach und nach flöten geht. Körpergefühl zum Beispiel. Die Fähigkeit zu fühlen, ob mein Körper Anzeichen von Panik zeigt und wann das absolute Limit für Aktivität erreicht ist, das Durstgefühl muss plötzlich wieder nach Zeitplan und Mengenliste eingeschätzt werden. Das innere Echolot hängt, statt wie sonst 3 Meter, nur noch 1 Meter tief.

Wir haben mit unserer Therapeutin eine Gewichts- Ess-verbindliche Vereinbarung über die Therapie bei ihr getroffen. Das ist auch etwas Gutes… ganz grundsätzlich. Aber nach dem letzten Urlaub war ein spontaner Kommentar: “Sie haben abgenommen.”
Paff Anxiety fläzte sich von links nach recht und grunzte gleich wieder nach mehr. Madame Essstörung allerdings auszuhungern war schwer (und ist es jeden Tag). Gleichzeitig die BÄÄÄMs im Nacken und Peng: der innerpsychisch beschissenste Knebel innerhalb der SVV-Blüte die unseren Alltag sowohl bestimmt als auch reguliert.

Für alle die hier zum ersten Mal lesen: Hier gilt: entweder essen oder schlafen- beides gleichzeitig gibts nicht, da die dritte im Bunde die schwere Selbstverletzung (im Sinn der akuten Schädigung von Körperoberfläche) wäre, was wiederum komplett unterlassen sein soll- Ergo eiern wir seit Monaten zwischen Hungern und Ausschlafen herum, was wiederum bedeutet: Um Anxiety nicht zu füttern (weil wir ja nicht weiter abnehmen wollen und um den Platz nicht zu gefährden) durch potenzielle Ansage von Außen, sollte gegessen werden, was zwangsläufig zu was führt? Richtig: systematischer (und “selbst herbei geführter”) Schlafentzug, der ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach nur unaushaltbar ist (und damit eigentlich schon die Selbstverletzung gebiert).

Jetzt ist es nicht so, dass wir tagelang wach durch die Gegend springen- wer schon mal mehr als 24 Stunden durchgehalten hat weiß, dass das gar nicht mehr wirklich möglich ist. Aber es ist auch nicht so, dass ich mich ins Bett lege und einfach nicht schlafen will oder kann oder “es unmöglich mache”. Ich mache es mir gut, sage immer wieder, dass es darf, es geht, es darf, es geht … und das mache ich so lange, bis ich plötzlich wieder “wach” werde. Ich weiß nicht, wie man diesen Zustand nennt (und jetzt komm mir bitte keiner mit “Dissoziation”), aber das ist die Art wie wir gerade “schlafen”. Und zwar in jeweils 2-3 Stunden Intervallen. 2-3 Stunden wach und aktiv (so es noch geht) und dann liegen, ruhen- mit offenen Augen ausgeschaltet sein für eine gewisse Zeit.

Um dann direkt vollgeBÄÄÄMt zu werden, ob der Unfähigkeit, der Inkonsequenz und so weiter.

Ob die Betäubung durch eine Notfallmedikation helfen würde? Ja sicher. Durchgängig und erst wieder beendet, wenn jemand da ist der mich dann auffängt- klar- bin ich dabei! Ich mag Betäubung- oh jaaaa bitte nichts mehr  mitkriegen von dem Mist hier, oh yes- keine Chance mehr für meinen Kopf irgendwas gruseliges, peinliches, abartiges, verbotenes, unpassendes SCHLIMMES (das K. Rosenblatt-sche “schlimm” betreffend), zu tun, für das ich die Verantwortung tragen muss, obwohl mir alles drum rum unklar ist.. haaach wie verlockend der Eintritt in den Nebel, der mich von dem ganzen Schweren trennt…

Und was dann? Wie würde unser Blog hier wieder aussehen?
Was würde aus NakNak* werden? (Ein Bordermisch auf Bewegungsentzug- das ist so spaßig wie ein Gummitwist als Leine für nen Mastiff mit Schaum vorm Maul)
Würden wir dann essen?
Würden wir noch irgendwas tun, was unsere minikleine Bubble erweitert?
Würden wir dann besser leben als jetzt?
Würde das auch nur irgendjemand (der nicht gerade Geld mit der Herstellung dieser Mittel verdient), auf die Idee kommen so einen Zustand noch “Leben” zu nennen?

Toll, die typischen Fragen und Schleifen aus der zwei-einhalbsten Woche.
Es ist klar, dass ich das wieder nicht so gehändelt kriege, wie ich das eigentlich, nach all den Jahren können sollte.
Es geht nun weiter mit der Unterwanderung der Gedanken, die man sich zur Therapeutin macht (sie ist nicht echt, sie spielt, sie will dir nur weh tun, sie hat Spaß an Wissenschaft- du bist nur ihr Kaninchen, sie kann dir nicht helfen, sie findet dich eklig und lässt dich nur da sein, damit sie sich toll fühlt, warte nur ab- wenn sie wieder da ist und da sitzt dann… ) und endet dort, wo ich fest davon überzeugt bin, dass ich die Therapie jetzt sofort beenden muss, weil ich eh ein hoffnungsloser Fall bin, weils ich eh nie lernen  werde, weil weil weil weil EH

EH, Sowieso und überhaupt und ganz grundsätzlich- bin ich ja doch scheiße und es nicht wert überhaupt zu sein. So. (Ja traurig- SO abhängig bin ich davon mehr oder weniger regelmäßig vermittelt zu kriegen, dass ich nicht scheiße bin und es Hoffnung auf ein Heilwerden gibt)
Damit endet die dritte Woche. 124787_web_R_K_by_Karin Schmidt_pixelio.de

Und dann- eigentlich kurz vor Schluss- wo ich eigentlich Zeit damit verbringen könnte, einen Countdown zu haben und mir zu überlegen, wie ein sinniger Wiedereinstieg aussehen kann (es gibt Innens die sich sagen, dass unsere HelferInnen sterben, wenn sie weg (unerreichbar) sind) – bin ich nicht mehr da.

Gestorben an einem Miniinfarkt.
Abgetrennt von der allgemeinen Wahrnehmungs-Bewusstseinsversorgung, bis ein Stant, bestehend aus Versicherung der Rückkehr, Überprüfung des Verhältnisses, Kommunikation dieses Umstandes gelegt ist, der mich wieder mit mir selbst versorgt.

Oh Wunder was Oh Wunder wei
Eigentlich ja cool, dass ich meinen inneren Tod vorhersehen kann. Doch das ist ja allgemein immer die Krux: nur weil mans vorher weiß, heißt das nicht, dass man es auch verhindern kann.
Und in Bezug auf diese Kiste hier, habe ich schlicht keine Chance. Ich werde wieder einknicken, wieder die BÄÄÄMs gewinnen lassen und wieder unempfänglich für was auch immer dann von Außen kommt sein.

Ich hoffe wirklich, wir schaffen es irgendwie, unser eigenes dunkelbuntes Imperium heller zu machen. Diese inneren Tode sind wirklich schlimm, denn sie betreffen nicht nur mich als einzelnen von Vielen hier.

Und nur weil Reanimation in der Regel klappt, heißt es nicht, dass ich mich nicht doch auch sofort wieder danach verzehre, gefragt zu werden: “Mit oder ohne Betäubung?”, weil mir das Bewusstsein, mein Da- Sein und das Leben selbst direkt wieder unglaublich schmerzhaft vorkommt.

der Stromausfall

Es begann mit einem sanften Aufwachen, frei-seeligem Herumgleiten, sich noch mal nach links und nochmal nach rechts rollen und mit einer gewissen Selbstermutigung den Tag zu starten. Tja… und dann stimmten weder die Kaffeemaschine noch der Wasserkocher ihr allmorgendliches Rausch- Röchel- Prustkonzert an.

Stromausfall in einzelnen Wohnungen.

Zuerst gibt es einen Aufprall auf die Oberfläche, welcher sich in Gedanken rund um die Ursache des Problems drehen: Rechnungen bezahlt? Mahnungen nicht erhalten, Rechtsanwältin lange nicht gesprochen- gab es eine Wartungsankündigung? Manipulation von einem Innen am Stromkasten?
Der erste Ring nach Klärung dieser Fragen, sind die Konsequenzen die sich in verschiedenen Ebenen fortpflanzen: Im Keller steht der Tiefkühlschrank mit NakNak*s Fleisch und Futtertieren- wie lange ist der schon ohne Strom gewesen?
Der Akku des Mobiltelefons war leer… [Keinen Mucks will ich hören, sonst…]
Der Bauch gurgelte seine Morgenmelodie… [Du bekommst nichts mehr, du…]
Langsam schlug sich die Kälte ihre Steigeisen in die Haut, da die Heizung ebenfalls von Strom abhängig ist… [Runter mit dir!]

Zum Glück hatten wir vorerst noch die Sonnenscheibe, dunstig aber erkennbar, vor Augen und den Schlüssel zur Wohnung von Mensch XY.
Kaffee kochen, Milch wärmen, Handy aufladen, Katze streicheln. Kontakt zu Mensch XY herstellen.

Zurück in die eisige Wohnung, von Hund mit großen Bedürfnis nach Körperkontakt begrüßt, wohlwissend, dass noch so einiges mehr auf dem Plan stand, als lediglich Ängste und immer wieder aufwallende Erinnerungs-Paniks- (Nach)Schmerzwellen wegzuschieben bzw. “sich hin zu orientieren”.  Dann plötzlich hustet der Kühlschrank und kühlt wieder.
[Aaaaah- Guck- ist schon wieder alles gut. War nur ein Stromausfall. Vielleicht ein Punkerelektron oder so…]
Wie in einer Slidingszene im Film (unterlegt mit Musik von Enya) wird sich angezogen und gleichzeitig beruhigt, reorierentiert und gehalten.
Laptop an, Kaffee und Kakao daneben, Blog und Internet begucken- in der Gegenwart festtackern. Dann in die Stadt, Hartz und GEZ beglücken, Ticket kaufen, Reiniger kaufen…es beginnt der übliche Alltagsreigen der Innens, um sich unter fremden Menschenmassen, greller Beleuchtung, viel zu direkter Ansprache und allgemeiner Angst zurecht zu finden- alles mit dem nachwievor untergründigen Enya-Smoothie im Seelentonhintergrund.

Wieder zuhause: eiskalt, wieder kein Strom mehr.
Fest entschlossen dem anschwellenden Panikwust im Nacken keinen Platz zu lassen, in die Sportsachen und raus mit dem freudigen Hund. WegLaufen.
Als es dämmert zurück, um festzustellen: Strom ist noch immer weg.
Und: die Sonne geht unter. [Hab ich dich!]

[Nein, wir sitzen nicht in der Falle, ja das ist unsere ganz eigene sichere Wohnung, wir sind groß, guck- nix los, nur still und kalt- gar nix los, nein wir können nur niemanden anrufen, weil wir nicht genug Geld diesen Monat fürs Handy haben, ja wir sind ein armes Leut, aber wir sind frei- das macht uns sehr reich… ja Strom ist weg, wegen einem Punkerelektron das sich mit den Stadtwerken anlegt, Nee nee guck mal ist echt nur unsere Wohnung…
Federrascheln, summende Melodien, Tränen, die das gleichzeitig aufstampfende BÄÄÄM umspülen und doch nicht heraustreten.]

Es herrscht Ausnahmezustand. Eine Unterbrechung des normalen Alltags ist schwierig genug zu verkraften (in diesem Fall der ewige Papiermist rund um die Neubeantragung des Hartz4, nach unüblichem Morgen), doch dazu noch eine läufige Hündin (und die dazugehörenden Momente im Park oder Wald) und ein Stromausfall…nach innen wirkt das bei uns immer ein bisschen Tschernobylartig: Erst wills keiner wahrhaben, dann die große Panik- aber nicht alle wissen direkt drüber Bescheid, weil ne Mauer im Weg ist.
Für uns werden solche Umstände auch immer erst als “Störfall” einsortiert und erst, wenn’s zu spät ist als der GAU, der es ist.

Irgendwo zwischen den späten 80er und den frühen 90er Jahren herumschwirren, geistig zu wabern und nie genau sagen zu können, wo man eigentlich gerade ist.  Zwischendrin SMS und Anrufe von Mensch XY, die wie ein Anker in den Angstsee hineinklatschten, auf das sich dran festhält, was zum “sich festhalten” in der Lage ist.
Dann doch die Entscheidung Kerzen anzumachen. Heller die Ängste nie leuchten. Über allem schwebend das zynische Rosenblatt mit der Frage, obs nun gut oder schlecht ist, die Erleichterung über das Licht und gleichzeitig die einschießende Kerzenassoziation mit dazu gehörendem Körpergefühl zu spüren. Als das zu quälend wird, entscheidet man sich für die Dunkelheit.

Und nun- am Morgen danach- die Erkenntnis, dass nicht einmal wirklich dieses Erinnerungschaos wirklich das Schlimme- der GAU- war, sondern das Warten auf Erlösung!

Unten wurde die Straße operiert mit Baggern und Lötkolben, die Menschen von den Stadtwerken rabotteten gewichtig schreitend, ab und an auf ihre Geräte schauend, herum… eine Stimmung wie bei einer Krankenhausgeburt (da gucken auch alle nur noch auf die Geräte und nicht auf die Leute die es betrifft) und wir wartend, hilflos, ohnmächtig, einer höheren Macht ausgeliefert, die allein in der Lage zu geben ist, was wir brauchen, um einen Zustand zu beenden, der wirklich schmerzt.

Oft genug ist es die Frontfrau, die immer wieder die Dringlichkeit diverser Nötigkeiten missachtet und bagatellisiert. Doch in Momenten wie diesen ist es die ganze Welt, die durch ihren normalen Weiterlauf, ihr Schweigen, ihre Nichtresonanz zu einer Wiederholung in unserem Empfinden beiträgt. Es ist ein Gefühl, wie es jeder kennt, dem mal etwas Schlimmes passiert ist. Man steht scheinbar allein inmitten einer grauen Masse und ruft in de Welt: “Wieso drehst du dich einfach weiter? Hallo?! Halt an- es ist doch grad was Schlimmes…!”

Früher hat niemand auf Schreie reagiert- niemand kam um zu helfen wenn’s weh tat oder verstand die Sprache der Schreie bzw. ihre Bedeutung. Und bis heute wird in solchen Zeiten dieses Rufen… dieses bettelnde Flehen darum, dass “ES” bitte aufhört- oder wenigstens jemand kommt und macht, dass “ES” aufhört, angetriggert. 100360_web_R_K_by_Andreas Lochmann_pixelio.de
Es ist längst nicht so laut und offen, wie die Frontfrau es immer wahrzunehmen scheint.

Jahrelanges Schreien macht heiser und lähmt.

Dieses Kind saß in unserer Wohnung und schrie sich die Seelen aus dem Leib heraus- ohne, dass es auch nur ein menschliches Ohr hätte hören können; ohne, dass auch nur eine dieser herausgebrüllten Seelen in der Lage gewesen wäre etwas zu tun, was seine Qual beendet.

Es dauerte bis etwa 23.30 Uhr, bis die Operation an offener Leitung beendet, der Kühlschrank hustete, die Lampe aufstrahlte und der Schrei erstarb, weil plötzlich wieder ein Licht durch das Schlüsselloch drang, durch das es sein Leben lang in die Welt starrt.

Haben wir richtig gewünscht

Eigentlich ist es gar nicht so anders.
Eigentlich ist es nur anders anders.

Ich denke, gerade im Bezug auf die multiple Persönlichkeit(sstörung), wie DIS früher hieß, kann man die Macht der Sprache sehr schön fest machen. Man kann sehen, was für einen Einfluss Worte auf unsere Vorstellungen und daraus hervorgehende Einstellungen und auch Umgangsformen haben.

Ich lese immer wieder in Büchern von Betroffenen, auf Homepages oder auch in Blogs, wie sie sich abmühen Worte zu finden, die ihr Gefühl beschreibt und möglichst nah an etwas kommt, was beim Gegenüber ein möglichst nachvollziehbares Bild entstehen lässt.
Da wird dann davon gesprochen, multipel zu sein, sei wie in einer WG. Oder wie in einem großen Haus, wo man sich nicht so recht kennt. Oder man sei ein Team, dessen Mitglieder ganz unterschiedlich seien. Man sei eben eine Gruppe unterschiedlicher Menschen in einem Menschen.

Fakt ist, dass das nicht genau so ist.
Es ist ein subjektives Empfinden, dass meine Innens zu “Menschen mit Persönlichkeit” werden lässt. Ich finde es sehr witzig, dass ausgerechnet ein Disneyfilm, mir ein gutes Werkzeug in die Hand gibt, um es etwas Grundlegendes beim Multipelsein zu erklären.

Der Film heißt “Verwünscht” und zeigt, wie es einer Disneyfilm-fast-Prinzessin, einem Disneyprinzen [der Erste mit Namen im Disneyuniversum übrigens haha], einem Disneybackenhörnchen, einer bösen Stiefmutterhexe und ihrem devoten Lakaien ergeht, die in der Realität von New York landen und dort auf einen Vater mit seiner Tochter und dessen Fast-Verlobte treffen.

Von der eindimensionalen Welt in die 3D Welt. Von einer Welt in der man seine Gefühle singend und in absurden Tanzeinlagen mitteilt, Tiere sprechen können, und ein Wunsch- eine Aufgabe- ein Posten- ein Gefühl-  eine Sehnsucht- eine Angst oder auch reine Machtgier, alles zu sein scheinen, worum sich die Existenz der Figuren dreht.
Niemand fragt, warum die Stiefmutterhexe Angst um ihren Platz auf dem Thron hat, niemand denkt drüber nach, was das für ein Mädchen ist, dessen Freunde die Tiere des Waldes sind und vergeht in der Hoffnung auf der wahren Liebe Kuss. Es stellt niemand das kriecherische Dienen des Lakaien in Frage. Und wieso sich der Prinz ewig kämpfend- aber von Liebe singend gebärdet- hm darüber wundert sich im Disneyland nie jemand.
Dort ist es eben so. Dort passt es eben. Würde sich dort auch nur einer dieser Punkte verändern, würde sich dort alles verändern- und das nicht zum Besten aller.

Es ist bei meinen Innens genauso. In unserem früheren Leben bestand ihre Existenz in ausschließlich der Ausführung einer Funktion, dem Aushalten eines Gefühls(gemischs), dem Umgang mit einer einzigen (Körper)Empfindlichkeit (in jeweils einer bestimmten Situation) oder auch einer einzigen Art zu denken, zu bewerten, und wahrzunehmen.
Wäre dem nicht so gewesen, hätte sich alles verändert. Wir als Gesamtperson (wir als Disneyfilm) wären gestorben (ein Kassenflop geworden), wenn sie nicht so gewesen wären.

Und genau wie die Fast-Prinzessin im Film, hatten wir das Glück die andere Welt kennenzulernen.
Genauso erschreckt, verängstigt, verwundert, verwirrt und verletzt, weil wir uns direkt auch erstmal an einen Menschen wendeten der uns in seinem Sein vertrauter als andere erschien, klopften wir, ebenso wie dieses Mädchen, das durch die Stadt geschubst, vom Regen durchtränkt und von einem Bettler bestohlen, an ein Bild der Realität, die wir schon kannten. Voller verzweifelter Energie- aber doch unerschütterlich davon überzeugt, dass es dort der einzig richtige Platz ist. Und dort alles schöner sei.

Auch wir wurden gefunden, aufgefangen und so gerettet. Und auch wir werden an die Hand genommen und belehrt wie das Leben in dieser Welt so ist.
Nun ist es aber so, dass Eindimensionalität alles andere als kompatibel ist in einer 3D-Welt.
Es gibt eine Szene, die ziemlich gut unsere Frontfrau darstellt. Die Prinzessin ist wütend- aber wütend sind in Disneyland ausschliesslich die Bösen oder die Bockigen. Nie aber die Prinzessinnen- die sind vielleicht mal beleidigt oder schmollen.
Unsere Frontfrau ist nicht einmal das jemals von sich aus gewesen. Sie war immer einfach nur existent und so wenig “Sein” wie nur irgend möglich.
Die Prinzessin ballt die Fäuste, läuft auf und ab, redet lauter, deutlicher- stockt zwischendrin, weil ihr nicht sofort heraus will, was sie sagen will. Ihr Gesicht ist dunkler und der Mann sagt:
“Du bist wütend” und sie sagt: “Ja…. Ja! Hurra! Ich bin wütend”.

So ähnlich ergeht es uns (und aber am Meisten schon der Frontfrau), wenn wir einander berühren innerlich. Wenn wir ein Stückchen näher an uns heran kommen.
Oft ist nicht klar, was es für Gefühle, Gedanken, Intensionen sind, die innen arbeiten und herausquellen. Dann brauchen wir andere Menschen wie Mensch XY, unsere Gemögten und unsere Seelenfrau um eine Einordnung zu schaffen. Erstmal nur das. Denn wie diese Fast- Prinzessin, können wir die gesamte Wahrnehmung nicht direkt ganz aufnehmen. Die Dissoziation verhindert dies, um eine Überflutung und damit einen Zerfall zu verhindern.
Aber allein der Name auf diesem Aktenordner der Wahrnehmung innerer Prozesse, hilft bereits etwas grundsätzlich zu ordnen und als etwas von sich selbst und normal und als ganz basal in Ordnung zu empfinden. Schon dies bewirkt eine Veränderung. Schon das nimmt unglaublich viel Angst und damit weiteren Dissoziationsanlass.

Wie dieses Mädchen im Film lernen wir unterschiedliche Dimensionen kennen- und finden sie in Form der Innens in uns als Gesamtperson wieder. Wir lernen eine andere Art der Umgangsformen kennen, so wie die Prinzessin lernt, dass es nicht so läuft: Prinzessin wird gerettet, singt im Duett mit dem Prinzen und heiratet dann. Sondern dass es heißt: Sich kennenlernen, schauen was man an sich mag, was man am anderen mag, was man gern miteinander tut. Dass man Dates macht und sich verliebt. Dass ein einziger Kuss vom Prinzen noch lange nicht der wahren Liebe Kuss sein muss.

Unsere Frontfrau muss das auch so lernen. Wir müssen ihr Nichtssein mit uns verknüpfen, um überhaupt ein Gesamtbewusstsein darüber zu erlangen, was uns als Persönlichkeit im Ganzen gefällt und was nicht, was uns körperlich angenehm ist und was nicht und was uns, welche Gefühle verursacht und wie man mit ihnen gut umgeht.

Am Ende des Filmes ist es so, dass die böse Stiefmutterhexenfrau stirbt (obwohl wir wirklich gern gewusst hätten, warum sie ihren Thron nicht teilen wollte- aber am Ende hätte sie eh nicht mehr draufgepasst, weil sie sich in einen KingKong-Drachen verwandelt hat), die anderen Figuren bewerten sich neu und führen ein neues Leben, dass sie sehr erfüllt und glücklich macht.

Der Lakai öffnet sich für seine Wut und seine Verletzung durch die böse Stiefmutterhexe; das Backenhörnchen (das den ganzen Film über darunter leidet, nicht sprechen zu können, schreibt in der Disneywelt ein Buch darüber, die Fast- Prinzessin lebt mit dem Vater und seiner Tochter zusammen und macht, was sie gut kann: Nähen.
Hochinteressant fand ich, dass der Prinz in die Disneywelt zurückging- im Schlepptau die Fast-Verlobte des Vaters, die so glücklich mit einfach genau dieser einzigen Funktion- nämlich der der klischeehaft geliebten Königin, ist. Der es offenbar egal ist, dass Teile von ihr fehlen- oder vielleicht nicht gewünscht sind oder schlicht nicht vorkommen können.

Das finde ich deshalb so interessant, weil ich nicht mehr nachvollziehen kann, was so schön- so einfach-so erfüllen daran sein soll, nur noch eine Aufgabe zu erfüllen- ohne alles das, was es noch so gibt.

Tja… so kann ein Therapieerfolg auch aussehen:  Dass man plötzlich… beim Schreiben des 150sten Artikels seines Blogs merkt, dass man doch bereits sehr viel deutlicher „3D“ ist, als man es sich vorher je klar gemacht hat…

Edit auf Nachfrage:
Heißt im Klartext: multiple Persönlichkeiten sind keine Menschen mit vielen Persönlichkeiten in sich, sondern Menschen die Teile ihrer Identität bzw. die verschiedenen Seins-Zustände von sich als so fremd und getrennt von sich selbst wahrnehmen (und von aussen ebenfalls so wahrgenohmmen werden), als seien es andere Persönlichkeiten.
Jedes meines Innens ist in der Lage aktiv zu handeln- aber extrem eindimensional und „flach“- erst in Verbindung mit anderen Innens bekommt es eine Tiefe (und Höhe und Breite… eine Dimension, wie man sie gemeinhin mit Persönlichkeit assoziiert).

nur wollen

„Wir können alles schaffen genau wie die toll
dressierten Affen wir müssen nur wollen
Wir können alles schaffen genau wie die
toll dressierten Affen wir müssen nur wollen
wir müssen nur wollen
wir müssen nur wollen
wir müssen nur wollen
wir müssen nur
(müssen nur)
müssen nur
wir müssen nur wollen…
(Wir sind Helden- aus: “Reklamation”)

Ach ja… die Nummer mit dem Wollen, die aufgedrückte Ausrede um Verantwortung zu verteilen,
die gemeine Art (sich) zu sagen, man sei selbst Schuld…
Phu es dauerte lange, bis wir aus dem Kreislauf raus waren und eins gleichmal vorweg- unsere damaligen Helfer waren dabei keine Hilfe.

ca. 3/4 bis etwas über 14 Jahre alt, “Wenn du es nicht anders willst…” – zerstörende Qualen

15 Jahre alt, Suizidversuch Nummer 9 [oder 10?- Man-Hallo?! Irgendwie war es doch immer das Gleiche], Einweisung in eine psychiatrische Krisenstation, schon wieder.
“Wenn du eine Veränderung wollen würdest, dann würdest du das nicht immer wieder machen.”

15 Jahre alt, Tick Tack- Therapeut, Suizidversuch Nummer 10 [oder 11 weiß der Geier], Rausschmiss aus der Wohngruppe: “Du willst dich ja nicht an die Absprachen halten.”

16 jahre alt, Diagnose Schizophrenie, Nebelwand aus Neuroleptika, Tranquilizern und Antidepressiva, Täterkontakte und Maschinenfunktion in Reinkultur:
“Du musst schon reden wollen, sonst muss ich denken, dass du die Hilfe hier nicht willst”

17 Jahre alt, Leben in der xten Wohngruppe, das xte nichtsagende Gesicht vor Augen,
“Du musst das hier auch wollen, sonst können wir nichts für dich tun”

Himmel wie wir wollten!!! Wollen wollten. Wollten, dass sie alle wollten!
Wie sehr wir in dieser Zeit hinter den Augen standen und aus allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln heraus geschriehen haben, dass wir wollen. Dass wir ein Ende wollen, dass wir Rettung wollen, dass wir Hilfe wollen, dass wir Erlösung von all dieser Qual wollen.

Aber wie das so ist… wenn der Dressierte versucht zu dressieren, kann das prima klappen- aber auch fürchterlich in die Hose gehen, wenn es sich um ein bereits anders dressiertes Tier handelt.
Sie haben es sich leicht gemacht. Sie haben uns gesagt, wir würden nicht wollen, um nicht anerkennen zu müssen, dass sie uns in jedem Fall nicht hätten helfen können. Egal wie sehr wie nach aussenhin deutlich erkennbar wollen würden. Egal was wir gemacht oder nicht (mehr) gemacht hätten- sie hätten uns weder retten, noch erlösen können.
Nur schützen und annehmen. Aber dafür gab es keinen Platz.

Jugendhilfeeinrichtungen sind Heime. Nachwievor. Es sind Gruppen in denen soviele Jugendliche wie möglich verschwinden, damit an anderer Stelle Handeln gezeigt werden kann. Was dann passiert, ist allen egal- ausser jenen die direkt beteiligt sind.
Wie absurd wenig Zeit es dort für die Bewohner gibt, wie abgegrenzt- teils abwertend und auch durch viele frustriend-ohnmächtig machende Momente- verhärmt die Betreuer dort sind; was für eine Verwahrung bis zur Vollährigkeit dort passiert…
“Was sollen wir denn machen, um ihnen zu helfen?- Die wollen ja nich!”
Die moderne Psychiatrie existiert nicht. Man nennt sie so, weil offensichtliche Folter dort auch endlich (weitestgehend) verboten ist. Der Rest ist gleich geblieben. Dort werden alle hingekarrt, für die es sonst nirgendwo genug soziale Anbindung und Nähe während der Krise gibt.  Was dann mit ihnen passiert bleibt lieber verschwiegen… [Ja… Märchen und Mythen alles was man so hört. Ist doch alles ganz anders…] und auch hier wird den Menschen gesagt, sie müssten zeigen, dass sie wollen, dann würde schon geholfen werden und alles würde gut werden. Und auch hier geht es darum an anderer Stelle ein Handeln vorschützen zu können.

Für uns ist es bis heute nicht wieder gut geworden, weil wir gezeigt haben, dass wir wollen.
Es ist besser geworden, als da jemand war, der einfach ganz selbstverständlich sagte:
“Ja aber natürlich wollen Sie! Das sehe ich doch jeden Tag, wenn Sie wieder hier in der Klinik ankommen!”
Rumms! Endlich! Da waren wir 18einhalb.
Ja! Der Mensch sah unsere Kämpfe und erkannte unsere Erfolge an. Es gab Ermutigung und stetiges Cheerleading, hier und da ein Hinweis auf Erfolge, die wir selbst nicht sahen, ab und an ein Schubs der half den Rücken aufzurichten.
Da war dann plötzlich ganz einfaches Vertrauen da hinein, dass wir schon alles tun, was nötig ist, um nicht zu sterben, andere Menschen oder uns selbst zu verletzen.
Und als wir das nicht genau sagen konnten, wurde gefragt, was uns helfen würde. Ganz einfach so.
Ganz offen und ohne den Unterton den der Satz  “Wenn du es nicht anders willst…” mitbringt.
Und mit dem festen Glauben, daran, dass es etwas gibt, das hilft.
Wir hatten immer den Eindruck, dass der Mensch immer etwas Helfendes wusste und es uns im Notfall sogar in die Hand drücken würde.

Wir mussten nie wieder beweisen, dass wir eine Veränderung, eine Heilung, ein Leben wollten.
Endlich hatten wir die Möglichkeit die Energie, die wir sonst für das Schreihen um Hilfe und das “sich Erklären” verwendet hatten, in Dinge zu bringen, die uns das Handwerkszeug dazu erschaffen liessen und nachwievor lassen.

Nein- man muss nicht nur wollen, um zu erreichen, was man will. Man braucht auch jemandem der einem genau das glaubt- egal wie wenig “Wollen” nach aussenhin sichtbar ist.

Als Helfer so fest an seine Klienten/ Patienten zu glauben allerdings, erfordert eine gewisse Art des Nicht-dressiert- seins. Die Helferinnen, die uns am besten unterstützten und teils nachwievor begleiten sind so. Sie erkennen das peitschenschwingende Männchen an, dass ihnen Finanzknüppel; unmögliche Strukturen bei der Arbeit etc. vor die Füße schmeißt, hopsen aber mehr oder weniger offen darüber hinweg und tun das, was sie wollen: Helfen- ohne Wenn und Aber.
Sie machen was von ihnen verlangt wird- aber sie tun es so, wie sie es für richtig und wichtig und sinnvoll halten. Ganz gleich was es für Unsicherheiten gibt oder was ein schlauer Lehrinhalt ihrer Ausbildung dazu sagt. Sie benutzen ihren Kopf, der auf ihrem starken breiten Rückgrat steckt.

“Solange es Ihnen hilft- mache ich das eben”

So ein Geschenk auszuhalten ist wieder eine andere Sache.
Aber es hilft zu wissen, dass es da ist und, dass man es nicht wollen muss, um es anzunehmen.

Gruppen und Menschen mit Gruppen in sich

“Beschreibe dich kurz selbst, damit alle wissen wer du bist”
– “Ich bin… Ich … äh – Moment mal- will ich eigentlich, dass hier alle wissen wer ich bin- und …äh… wer, zum Geier, ist eigentlich mein Ich?!”
Es war irgendeine Quasselgruppe in der Klinik und eigentlich ärgere ich mich immernoch, dass ich nicht bei dieser Frage geblieben bin.
So ein hochtherapeutisch wertvoll-Erwartetes: “Ich bin die Falfalla Regenbogen, 45  jahre alt, hab 3 Kinder und steh auf Arbeiten mit Speckstein..” zu produzieren, ist der erfüllte Standart… und entsprechend irgendwie auch sinnbefreit.
Einfach mal kurz über die Frage nachzudenken und dann entsprechend zu antworten… hm.
Dafür war in der Quasselgruppe leider kein Platz. Dabei wäre es eigentlich doch ein Schritt zur Veränderung gewesen.

Ach überhaupt ist in solchen Gruppen viel zu wenig Platz für Veränderung. So eine flache Vorstellung kann man falten, lochen und in den Patientenaktenschrank stecken. Man kann sie sich aber auch aufrollen und nebens Klo stellen.
Wir haben ja schon einige Gruppen”therapien” durch.
Sprachknallfrage nebenbei: Wieso heißt es Gruppentherapie?
Eigentlich sagt der Begriff ja soviel wie: “Oh da ist ne echt kranke Gruppe- die werden wir mal therapieren.” Und nicht: “Hach- hier haben wir ne Gruppe von kranken Menschen- wenn wir die alle zusammen- in einer Gruppe- therapieren erreichen wir […Passendes bitte selbst ausdenken…], als uns jeden einzeln vorzunehmen.”

In der Klinik, in der wir die letzten Male waren, gilt die Devise, dass jeder sein Paket für sich behält.
Ha ja witzig. Dann sollte man vielleicht aber auch gleich konsequent bleiben und solche Ansagen wie: “Erzählen sie mal wer Sie sind, damit alle Bescheid wissen.” nicht unbedingt an jene richten, die ihre Identität größtenteils wegdissoziiert haben.
Es ist das Eine von den Klienten zu erwarten, sich soweit zurück zunehmen, dass sie andere Klienten nicht übermäßig belasten. (Das ist grundsätzlich natürlich in Ordnung- aber ich hab auch nie das dringende Bedürfnis gehabt jemandem, von dem klar ist, dass er belastet ist, meinen Dreck unter die Nase zu halten und habe auch noch keinen anderen Multiplen getroffen, bei dem das so gewesen ist. Die Regel erzeugt aber Druck- Schweigedruck, der sich oft mal noch so richtig schön ausdehnt)
Das Andere sind jede Menge Schrägspalten, die sich dadurch auftun und die ganze Zeit mit irgendwelchen Blödsinnigkeiten überbrückt werden müssen. Meist jenen, die den Alltag ausserhalb der Klinik schon so schwer gestalten und Spaltungen vertiefen- wenn nicht sogar hervorrufen oder verfestigen.

Für uns ist der Kontakt mit Menschen- womöglich noch in geschlossenen Räumen- schon eine gewisse Herausforderung. Schon so müssen viele Schotten geschlossen und geschützt werden- und das immer bewusster, je weiter die Therapie voranschreitet.
Dann die Tänze der Konventionen und Gebräuche. Wenn man unsicher ist- so wie wir, dann rutschen wir auf Knieen wenn wir Impulse, Körperreaktionen, spontan anwallende Gefühle und Gedanken direkt ansprechen können.
Das kann man so geschützt sonst nicht. Und tragischerweise erst recht nicht in so einem Quasselgruppensetting (das doch eigentlich supergeschützt ist!).
Doing- Entwicklungschance vertan zu Gunsten der schon im Alltag übermäßig kräftezehrenden Spaltung.

Bei unserem vorletzten Aufenthalt dort in der Klinik, war es Sommer und die Hitze brannte uns im Rücken- Oy vey!- Wir haben Blabla gemacht und gleichzeitig Dauerrealitätscheck, dass es kein Feuer auf der Haut ist. Wenn ich einfach gesagt hätte: “Äh Tschuldigung- äh ich werde nicht gerade verbrannt, weil ich etwas Höchstfrevelhaftes tue… oder? Lieber Therapeut der Massen… kannste grad mal gucken und laut für mein Innen sagen?”, wäre die Sache innerhalb von 5-10 Minuten durch gewesen. Kräftesammeln fürs in den Schatten setzen und fertig. Aber nein- man soll ja sein Paket für ich behalten und möglichst nur sein Gruppenplätzchen einnehmen… also: Klappe halten (wie früher), aushalten (wie früher) und sich selbst helfen (wie früher) Ich würde mal frech behaupten, dass dies nicht wirklich vorgesehen ist im Konzept der Gruppenheilung durch Kolletivtherapie.

Ich will nicht sagen, dass es immer so läuft und schon gar nicht, will ich sagen, dass Quasselgruppen grundsätzlich schlecht sind. Aber doch bitte nur mit wirklich Platz und Offenheit. Platz für Offenheit. Raum für Veränderung.
Manches Mal dachte ich, dass es gut wäre, wenn es in “unserer Klinik” eine Gruppe für Menschen mit DIS gäbe. Man könnte sie auch einfach Gruppe Regenbogen nennen oder so… niemand ausser den Klienten und Therapeuten müsste wissen worum es dort geht.
Man könnte sich klemmen zu sagen “Wer bist du?”, könnte einfach fragen: “Wie möchtest du angesprochen werden?”.
Man könnte diese ganzen Anpassungsbandagen, die sich stramm über die Kluft von heute und gestern, von innen und aussen, von real-berechtigter und real-unberechtigter Angst und von Ansprüchen und Anforderungen, einfach für einen Moment abnehmen und gucken, was sich für ein Bild ergibt.
Kein “Wer bin ich” nur: “Ich bin Wir und wir sind existent” und das wollen wir grad einfach mal nur ganz global begucken…

Vielleicht ist es zu basisch für eine eigene Gruppe. Vielleicht ist die Basis je zu individuell.
Vielleicht aber stößt man einfach auf eingeschliffene Muster und kommt nicht mehr raus.

Schönes Geschliff-Phänomen: reges Gespräch in der Quasselgruppe- der Therapeut kommt rein und zack: Schweigen
Was folgt ist Blabla und sich wiederholende “Wer kennt das von sich”- Fingerzeige, die man eigentlich schon Tage vorher in der Raucherecke sah.

Eine Gruppe Multipler hätte mehr von solchen Fingerzeigen. Es müsste viel mehr überdacht und nachgefühlt werden. Könnte viel mehr in Bewegung kommen, wenn sie nicht in Gruppen sein müssten, die sie- ganz unbewusst und unbesprochen- in ein Korsett der Anpassung drücken.

Wir haben uns nun gegen die bequem zu erreichene Klinik entschieden und lassen uns auf die eine oder andere bis zu eineinhalb Jahre lange (!) Warteliste setzen (selbstverständlich erwartend, dass die Krankenkasse dann zweifelt, ob wir den Aufenthalt ernstlich brauchen- konnten wir doch so lange warten…).
Obwohl da unsere uns bereits sehr lange begleitendene Seelenfrau ist und wir wissen, dass es heikel ist, irgendwo neu zu beginnen.
Aber inzwischen ist das ganze Klinikkonzept hier im Grunde nur noch eines: eine Ansammlung von Quassel- Achtsamkeits- Übungs und was weiß der Himmel nicht noch- Gruppen.
Gruppen in denen die Ansage: “Stellen Sie sich doch bitte vor, damit wir alle wissen wer Sie sind” im Duett mit dem weißen Rauschen aus: “Jeder behält seine Probleme für sich bis zum einmal in der Woche vorkommenden Einzelgespräch” im Hirn herumgeistert.
Gruppen deren Inhalte triggern.
Gruppen die schlicht langweilig sind, weil die gleichen Infos seit Jahren vergeben werden.
Gruppen die nicht dem Leben von Menschen entsprechen, die keine Arbeit haben.
Gruppen die durch viele Faktoren nie zu echten Gruppen werden.

Gruppen in denen Menschen mit Gruppen in sich, wie ein Korken immer wieder an die Oberfläche der Themen gedrückt werden, weil sie etwas hinterfragen (müssen) um sich zu entwickeln, das einfach immer zu groß, zu komplex… immer viel zu viel(e Innen-Ansichten) bedeutet, um dicht genug für ein tieferes Absinken zu werden.

Nunja. Mal sehen, ob sich aktuell noch eine Klinik findet, in der wir indivduell arbeiten können… Derzeit steht auf vielen Kliniken nämlich “Trauma” drauf und ist schlicht nur “Gruppe” drin- danke auch Gesundheitssystem…

500 Gramm biographische Amnesie bitte!

Ich bin für “Entweder- Oder- Dissoziation”.
Also wenn mal jemand eine entsprechende Petition aufgeben, Demoplakate und Banner mit mir machen will…

Ich gebe zu, obwohl es nach der ganzen Therapiezeit nicht mehr viel Versteck- und Vermeidungsmöglichkeit gibt, suche ich sie natürlich immer wieder noch auf und will manches einfach echt wirklich nicht mitkriegen und wissen und waaa- man ja- manchmal will ich bitte einfach nur meine Vermeidungsblase zu machen und mir im Stillen die Melodie von Tetris vorsummen.

Es ist jedes Mal ein Abgrund, der sich vor mir eröffnet. Ein echter Abgrund, mit nicht nur der flachen Dimension die man so objektiv sieht.
Vorhin stand ich vor dem Supermarkt und versank schon wieder halb in meinem Körper.
Es sind so diese Switchnähte, die so krass anfällig für Auflösung sind.
Außerhalb des Marktes ist der Wegegänger, innerhalb des Ladens stampft Frau Zarin ihre Schneisen- aber genau dazwischen gefordert zu sein, macht alles kaputt.
Vielleicht spricht uns einfach nur jemand an, vielleicht ist unser Metabolismus anwesend, als eine Mutter ihr Kind in den Rücken tritt, vielleicht ist es auch nur ein Regenguss, unter Umständen ist es einfach nur ein offener Schnürsenkel.
In jedem Fall kriege ich plötzlich mit, in was für Sphären sowohl Frau Zarin als auch der Wegegänger herumfliegen. Und… ich drücks mal so aus: Die beiden wissen noch besser als ich, dass das Leben ein verfluchtes Minenfeld ist.

Sie sind funktional- sie haben ihre Methoden sich zu sichern, sie haben ihre Anker und ihre Strategie. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie haben Angst und sie schützen Innenkinder.
Ich stehe davor und merke einmal mehr, wie wichtig die Dissoziation war, merke inzwischen aber auch, dass in dieser Switchnaht gerade ich- ausgerechnet ich!- der einzige Schutz für diese Innenkinder bin.
Und das ist der Moment.

Da ist der Abgrund. Das ist ein mörderischer körperlicher (Nach-) Schmerz der mir das Rückgrat zu zerbrechen in der Lage ist, da ist Angst, da ist der Verlust vom Glauben an das Gute im Menschen. Total offen und wund vor sich hineiternd.
Ich will das nicht sehen. Ich will das nicht fühlen. Ich will das nicht wissen.
Hallo? Ich wär jawohl schön blöd mir so den Tag zu versauen! Ich hatte grad son schönes Gespräch und die Sonne scheint! Ich will jetzt nicht fühlen wie real meine Seele noch immer in alter Zeit hängt und ganz und überhaupt will ich nichts davon mit mir im Zusammhang fühlen!
Also kneif ich die Augen zu und summe Tetris vor ich hin…. und fange an mir einen Text für meine Internapetition auszudenken, während ich gleichzeitig meine Reorientierungskisten abspule und den Körper aus der äußeren Situation manövriere (Ja- ich kann das: auf einem Bein hopsend meine Schuhe zubinden und währenddessen Klopapier und 6 Liter Milch ausbalancieren! Wer so vermeidet wie ich- der kann das irgendwann haha). Irgendwann hab ich mein Gehirn so überlastet, dass nur noch die Frage: “Wo wohne ich eigentlich?” gebraucht wird, um mich wieder wegzukegeln.
Und ja: Ich weiß verdammt nochmal ganz genau, dass ich in dieser Situation auch einfach hätte cool bleiben können und mich dem was sich da vor mir auftut stellen können.

Aber ich weiß genauso gut, wie das in der Regel ausgeht- nämlich mit ner ganzen Menge Autsch!
Allein schon wie es sich anfühlt, wenn eines der funktionalen Innenkinder “da war” und im Körper nur noch der Nachhauch eines Nachhauches herumirrt. Es ist furchtbar!
Und genau um mich vor solchen Gefühlen zu schützen gibts ja die Dissoziation.
Nur leider hab ich schon Therapiefortschritte gemacht und jetzt geht das nicht mehr immer so leicht.
Es gibt immer öfter solche Situationen, wie heute, in denen ich sowas wie “inneren bewussten Sichtkontakt” mit so verletzten Innenkindern habe und mehr oder weniger bewusst real wählen kann: Vermeidung und der Abschuss in die Dissoziation (durch mehr oder weniger gezieltes Wegtriggern) oder Hingucken und dran arbeiten.

Ich hätte bitte gerne, dass mir einer die Entscheidung abnimmt. Das ist beides so… mee!
Vermeidung ist scheiße, weil man die Energie einfach für so viele andere viel tollere Sachen verwenden könnte. Aber hingucken und der Rattenschwanz dazu tut so saumäßig weh!
Ich hätte gerne meine Alltagsdissos, so wie heute noch mehr bitte weg. Ich mags, wenn ich mitkrieg was für ein Leben wir so leben- aber die inhaltlichen Dissos, die könnten gerne wieder so komplett doll sein, wie früher.

Also… wer fährt mit mir zum Lebens- Wunschkonzert und hält Banner hoch?
Oder geht mit mir ins Dissokaufhaus… dicke fette biographische Amnesien und Unbewusstsein kaufen?

Superwomen, Möhrenwürfel und Heilung

Sie sagt, ich hätte alles Recht mich fallen zu lassen.
Sie fragt, wieso ich mir das alles antue. “Weißt du wie du hier vor mir stehst? Du hast schon wieder diesen Buckel und du guckst schon wieder nur noch von unten nach oben.”

“Ja- kann sein.” Ich merke wie eine Wut von einem Innen durch mich herausschießt- der Buckel wird zum Panzer, mit verletzenden Stacheln besetzt. ”Und- was soll ich drüber heulen? Wem hilfts? Änderts was? Hats das je getan?” Meine panische Angst vor der Reaktion meines Gegenübers rast durch den Körper gepaart mit einem innigen Wunsch nach den Tritten, Schlägen und Demütigungen, die ich jetzt erwarte.

“Hey- ich weiß schon! Guck mich an- ich bins!”
Nein- ist sie nicht oder doch? Oder nicht? Oder? Ich kann nichts mehr sehen- es schiebt sich alles ineinander- meine Ratio hängt wimmernd in irgendeiner Ecke und knüpft sich einen Strick aus Fäden von Heute und Gestern. Mein Körper fängt an um mich herum zu schlackern, meine Lunge schrumpft, mein Herz schaltet auf Schnelldurchlauf… die Haut wird kalt.
Hinter meinen Augäpfeln wird sie zerschossen, während gleichzeitig das Betteln, um gnadenlose Gewalt an sich immer lauter wird. Ich betrachte meine Ratio die inzwischen wie eine Stoffpuppe von der Naht zwischen Heute und Gestern herab baumelt, während ich vor der Gemögten stehe und mir die Worte aus dem Hals zu pressen versuche.

“Hallo? Bist du noch da?”
Ich höre sie wohl, ich bin noch da. Ja.
Sie versuche diese Lupe aus Tränenflüssigkeit und Vergangenheit beiseite zu wischen, während sie aufsteht, die Tüte mit gefrostetem Suppengemüse aus dem Tiefkühlfach holt und mir auf die Hand legt. Die Eiskristalle ziehen mich an dünnen Fädchen aus den tieferen Schichten des Innen näher an de Oberfläche. Zerschneiden den Strick meiner Ratio, die mit einem dumpfen Plums auf dem Boden meines Bewusstseins landet.
”Gehts?”
Ich halte die Tüte an meinen Bauch und nicke.
Eigentlich will ich jetzt in der Tüte verschwinden. Selber ganz eingefroren und konserviert sein. Ich will grad nicht in meinem Leben sein und gar gekocht werden von dieser heißen Wut, dem Hass, dieser Verachtung und immer wieder dieser Panik vor der völlig selbstverständlich erwarteten Wiederholung von Gewalt an uns.
Ich will ein kleines Möhrenwürfelchen sein.

“Hm?” Sie lächelt. “Ihr müsst nicht Superwomen sein.”
“Superwomen gibts gar nicht richtig- die hatte nie wirklich echte Superkräfte aus sich heraus. Die, die du meinst hieß Wonderwomen. Und Wonderwomen kann ich nicht sein, sonst muss ich wieder diesen Kampf gegen den Diagnosestempel der Schizophrenie führen, wenn ich sag, ich hätt ein unsichtbares Gefährt…”
”Du weißt, was ich meine.”

Ja, ich weiß was sie meint.
Es gibt Aussteiger, die sich direkt einweisen lassen, weil sie genau diese Selbst-s-Folter, diese immer wieder aufwogende Panik, Verunsicherung, Erinnerung, dieses bewusste geistige “zwischen den Welten stehen”, wie wir es gerade durchmachen, nicht mehr aushalten (können oder wollen).
Es gibt Menschen, die über einen OEG- Antrag und alles was dazu gehört, in unserer Situation nicht einmal nachdenken würden.
Es gibt Menschen, die ohne auch nur ein einziges Medikament nicht durch unsere Nächte kämen.
Und ja- noch weniger Menschen würden genau darüber schreiben, so wie wir.
Aber wir sind ja nicht “die Anderen”. Und wir wollen es auch gar nicht sein.

Wie kommt es, dass ich mich nicht einmal seelenglobal bemitleiden kann ohne, das es heißt, meine Gesamtsituation wäre ja auch viel zu viel? Ohne, dass es heißt: “Du musst nicht Superwomen sein?”. Wieso mussten wir immer Situationen, die andere als so besonders hilfreich bewertet haben, aushalten, (weil es ja das Beste für uns wäre)- in Situationen aber, die wir bewusst erleben wollen und die wir auch so wie sie sind verarbeiten wollen, zu hören bekommen, es wäre ja auch alles zu viel und man könnte sich ja auch mal fallen lassen?

Ja, ich könnte mich fallen lassen- das mache ich doch auch. Was ist denn die Erwartung? Der große dramatische Knall?  Reicht denn das was ich tue nicht?
Ich weine doch nicht, weil ich zwischen den inneren Welten zerrieben werde. Darüber kann ich überhaupt nicht weinen- in Bezug darauf habe ich lediglich zig Fragezeichen und sauge jede Information auf, um beide miteinander zu einer verschmelzen lassen zu können.
Dieser OEG-Antrag ist viel mehr als nur das Aufschreiben von Taten. Meine Güte- ja- schön ist es nicht diese Gewaltorgien aufzuschreiben- aber kaputt machen wird mich nicht das, sondern eher die Politik und der Umgang mit mir als Mensch, der diese Taten an sich aushalten und überleben musste! Darüber zu heulen und mich dann fallen zu lassen, wäre einfach nur systemunterstützend- also hätte es keinen Sinn. Ergo tue ich das nicht!

Aber wenn ich über meinem Buchmanuskript sitze und während des Schreibens merke, wie sich mir Innens nähern und mir einen Teil ihres Wissens und ihrer Gefühle von damals reichen, um sie aufs Papier zu kleben…
Wenn ich mich dann kurz in meinen Sessel fallen lasse, um einfach nur für diesen Moment nichts weiter zu tun, als diese Innens- diese entfernten Teile von mir selbst !!!- zu beweinen… dann- genau dann!- mache ich doch genau das, was mir gesagt wird. Dann lasse ich mich doch fallen.
In dem Moment kann ich niemanden gebrauchen, der mir sagt, es wäre ja eh alles grad so schwer. Oder der mir sagt, morgen würde schon alles besser. Oder der mir sagt, ich müsste nicht Superwomen sein und damit implizieren, was ich hier täte, wäre wer weiß was für ein übermenschlicher Akt.
Das mag für Menschen, die das alles für sich allein schultern müssten, vielleicht zutreffen. Aber für mich und meine Innens ist das nicht so. OEG, Welten- bzw. Werteverschmelzung, die Realisierung von früherem Erleben und der Annahme weggedrückter Gefühle… das sind drei komplett verschiedene Bereiche.
Und nur einer davon hat das Potenzial mich richtig in die Kniee zu zwingen.
Nämlich der, der beinhaltet nicht mehr getrennt zu sein von dem was ich/ wir unser ganzes Leben lang immer und immer wieder von einander wegdissoziiert habe/n: Unsere Geschichte, unsere Gefühle und uns selbst.

Dann brauche ich, dass mich jemand daran erinnert, dass ich das alles schaffen werde. Dass ich keine Superkräfte brauche, um diese Gefühle und Informationen in mir aufzunehmen, sondern, dass das alles bereits in mir drin ist- ich es aber zum ersten Mal bewusst selbst wahrnehme.

Dass Heilung eben auch mal weh tut. So weh, dass man manchmal auch einfach zurecht ein klitzekleiner Möhrenwürfel in einer Tüte Suppengemüse aus dem Tiefkühlfach sein will.

Selbst-s-Folter ist immernoch Folter

Also ganz ehrlich- ja- wir sind ne Sprachmimose. Ja ja ja stimmt!
Wir haben ne Grammatikmacke und hassen es, wenn Menschen “zu” und “nach” falsch verwenden, kriegen die Krise, wenn jemand “als” und “wie” falsch einsetzt und schreihen auf, wenn jemand meint die Begriffe “Vergewaltigung” und “Zwang” synonym verwenden zu können.

Aber wenn sich jemand hinstellt und meint, Folter sei nicht gleich Folter, wenn ich von Folter spreche… da zieht sich nicht nur mein Mimonseninnenleben in sich selbst zurück, sondern mein dunkelbuntes Imperium breitet sich aus wie die Nesselkapseln einer Feuerqualle.

Der Begriff der Folter beschreibt Handlungen um jemandem seinen Willen zu brechen (und in Folge dessen an Informationen heranzukommen oder ihn allgemein gefügig zu machen bzw. zu halten). Diese Handlungen sind immer und in jedem Fall quälend auf irgendeine Art und Weise. Und sie hinterlassen immer einen Schaden.

Mag sein, dass man heute den Begriff nur noch im Zusammenhang mit pseudopolitischer Auseinandersetzung (Politik geht ohne Gewalt- für uns ist Krieg immer nur Gewalt- deshalb steht hier “pseudopolitisch”) hört und dann direkt an sogenanntes “waterboarding” oder vermummte Menschen mit dicken Peitschen in der Hand, denkt.
Dass, auch andere Handlungen völlig subtil und vorallem aus dem eigenen Körper herauskommend, gleichsam eine Folter darstellen können und auch genau als solche empfunden werden, das scheint aber irgendwie doch “übertrieben ausgedrückt”.

Ja danke auch!
Ich geleite mal von oben draufschauend in unsere eigene Folterkammer.
Wir haben einen Kontakt gemacht, der uns gut tut. Der uns Spaß macht und den Horizont erweitert. Der absolut nichts mit den früheren Loyalitäten zu tun hat.
Konflikt: Altes gegen Neues.
versuchte Lösung: Politik- gibst du mir, geb ich dir
innere Ausführung: Maßnahmen, um die politischen Feinde im Innern in ihrem Willen zu brechen, ein neues Leben zu beginnen und an die Gesetze von früher zu binden.
Mittel der Wahl: Todesangst
gern genutzter Verstärker: Schmerzen, forcierte und immer wieder bestätigte Verunsicherung, Bilder der Folgen, die das Handeln haben kann, direkt ausgeübter Zwang quälend peinigende  Handlungen von früher durch die eigene Hand zu wiederholen
Unterm Strich: Selbst-s- Folter!

Ja, es sieht für Aussenstehende aus wie selbstverletzendes Verhalten, eine Essstörung, eine Zwangsstörung, wie schlichte Flashbacks- für uns aber- für unsere Innenkinder und uns Alltagspersonen, die komplett zwischen den inneren Stühlen stehen und einfach nur noch ständig und immer hilflos mit der kleinen weißen Fahne wedeln können, ist es verdammt nochmal Folter.

Ja, ich denke, in diesem Beitrag mache ich mich auf. Ja, ich glaube es ist von Sinn, wenn ich es zeige. Es zeigt eine Dimension.

Insgesamt 20 Stunden nicht zur Toilette gehen zu dürfen (und jedes Mal bei einem Versuch dorthin von Bildern und furchtbaren Gefühlen überflutet zu werden), weil man mit einer Gemögten gesprochen hat, die einem anbietet, etwas anderes zu tun, als das was einem die BÄÄÄMs aufdrücken wollen- ist Folter.
Seinem Körper hilf- und tatenlos dabei zusehen zu müssen, wie er sich immer und immer wieder kochendes Wasser zwischen die Beine schüttet, weil man sich von jemandem anderem, als jenem dem einzig und allein die Loyalität und Liebe gelten soll, gemocht fühlt- ist Folter.
Stundenlang stehen zu müssen, weil man sich nach Stunden in der Kälte ein warmes Getränk zuführen will- es aber nicht darf, weil es den Glaubenssätzen der BÄÄÄMs widerspricht und jene uns immer wieder in diese stehende Haltung zurückzwingen, durch die Provokation von Schmerzen und furchtbaren Ängsten, ist Folter.

Ja, es steht hier niemand neben uns und tut uns das an. Niemand aussen zwingt uns jetzt direkt dazu, das zu tun. Das ist ja aber auch gar nicht nötig. Es ist ja alles im eigenen Selbst installiert. Wir wurden so hingebrochen, um uns genau das hier selbst anzutun, um uns selbst, wenn kein äusserer Täter neben uns steht, immer wieder in das Überzeugungskonstrukt und Handlungskorsett der Gruppierung hineinzufoltern.

Und wenn wir es schaffen, genau das, als das zu bezeichnen, was es ist- nämlich Folter- Selbst-s-Folter, dann sollte nicht von Übertreibung die Rede sein.
Sondern von einer Chance und einem wichtigen Schritt zur Heilung.

Es ist unsere Chance diese Handlungen zu enttarnen und unsere weiße Fahne beiseite zu legen, bei den inneren Verhandlungen. Wer foltert, begeht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Und der Kern jeder guten Politik ist die Ahndung solcher Verbrechen.
Wenn wir sehen, dass sowas bei uns passiert, dann machen wir eine Anzeige bei unseren verbündeten Mitgliedsstaaten und die helfen uns dann, das zu beenden in dem man Verhandlungen aufnimmt, Forderungen beguckt, einer Prüfung unterzieht und Handlungsmöglichkeiten einführt.

Das geht aber nur, wenn wir das Schlimme, das in uns selbst weiterhin passiert, auch so benennen können und wir uns nicht zu schämen und zu bezweifeln brauchen.
Es ist schon schwer genug.
Wie schwer kann man ja auch sehr schön im Aussen betrachten.
Oder was meinen die Zweifler, warum Guantanmo oder Abu- Ghuraibh nachwievor existieren?
Die Tatsache, dass man es “Verhöre von Menschen im Zusammenhang mit terroristischer Aktivität” nennt und nicht “Folter”, spielt definitiv eine Rolle!

Wir wollen die Fehler anderer nicht an uns selbst wiederholen. Das tun wir auf anderen Ebenen bereits oft genug und oft genug von aussen tatsächlich aufgezwungen.

Wenigstens uns selbst gegenüber machen wir das nicht mehr.
Wenigstens das.

OEG erster Akt

Heute war es nun soweit.
Ein erstes Informationsgespräch mit einer Vertreterin des Landschaftsverbandes, um einen Ablaufplan zu bekommen.

Zur Information meiner nicht betroffenen oder auf der Suche nach Informationen befindlichen Leser:
Wer Opfer einer Straftat wird, hat, weil es der Staat nicht geschafft hat einen zu schützen, Anspruch auf Entschädigung nach dem OpferEntschädigungsGesetz.
Nötig sind: eine Strafanzeige; ein Täter (welcher in Regress genohmmen wird) dazu und eine Verurteilung.
Natürlich gibt es viele viele Ausnahmefälle und viele Einzelfälle die sorgfältiger Begutachtung und allgemeiner Überprüfung bedürfen. (weitere Infos —> klick )
Aber als Grundinformation braucht man eigentlich nicht mehr zu wissen, um zu erkennen, dass die meisten Menschen mit DIS am Arsch sind, in Bezug auf eine Entschädigung durch dieses Gesetz.

Wir wurden sehr früh, sehr schwer und durch verschiedene Täter traumatisiert.
Alle Zeugen dieser Straftaten sind entweder selbst Täter oder Opfer. Namentlich vorgestellt hat sich dabei übrigens niemand, oder mir gar noch seine Adresse gegeben oder sonstiges…

Nähere Erklärungen zu “unserem Fall” werde hier natürlich nicht schildern, doch den einen oder anderen Punkt möchte ich von diesem Gespräch doch erwähnen und meiner derzeit übermäßigen Bitterkeit Raum geben.

Wir haben uns in Rücksprache mit der uns bereits seit Jahren vertretenden Rechtsanwältin entschieden, uns direkt vom Landschaftsverband Informationen geben zu lassen, wie eine Antragsstellung bei einem Menschen mit dem Hintergrund der organisierten (Pädo)Kriminalität aussehen kann.
Insgesamt dauerte das Gespräch etwa eine dreiviertel Stunde.
Die ersten 15-20min lauschten wir den Platitüten und allgemein zugänglichen Informationen, die jeder, der über eine Antragsstellung nachdenkt im Internet oder auch in jedem Flyer darüber, nachlesen kann.

Ich kam mir vor wie im Jobcenter.
”Ja also wenn sie Leistungen von uns möchten, dann muss in jedem Fall eine Strafanzeige gestellt werden, ansonsten entziehen Sie sich ihrer Mitwirkungspflicht…”
Grundsätzlich mal: Wir MÖCHTEN keine Leistungen! Wir BRAUCHEN sie (weil es auch hier der Staat verkackt hat sich zu kümmern!) und wir haben verdammt und zugenäht EIN VON DER GESETZGEBUNG ZUGESICHERTES RECHT auf Leistungen dieser Art!!!
Wir kommen nicht; um um etwas zu bitten! Wir kommen um etwas einzufordern! Um etwas einzufordern, das uns zusteht und nur deshalb nicht an uns heran gereicht wird, weil man vorher überprüfen muss, ob die Forderung gerechtfertigt ist- so richtig echt und wirklich.
Und diese Überprüfung halte ich für grundsätzlich gerechtfertigt und okay. Und um diese Überprüfung zu erleichtern, wirke ich selbstverständlich so gut mit wie es mir nur irgendmöglich ist!

Allein die Sprache liess mir heute schon wieder die Galle den Hals hochkriechen. Was ist das für ein Ding, das es diesen Menschen erlaubt, mit Menschen, die ihre Rechte einfordern und entsprechende Anträge stellen, zu sprechen als wären sie ein elendiges Bettelpack?!
Ich sitze dort und fühle in meinem Anliegen impliziert, dass ich mir etwas unerlaubt nehmen will, weil ich es einfach mal so möchte… wie man manchmal einfach ein Eis möchte, weil Sommer ist und es einfach erfrischend und nett wäre.
Ich komme aber dahin, hab fett zugeschwollenes Gesicht und brauche ein Eis, um etwas sehen zu können! Aber das muss ich erstmal beweisen…

Nun ja, nach etwa 23 Minuten brauchte ich das erste FishermensFriend. Es zeichnete sich ab, dass man doch mehr auf unsere Situation bezogen nachbohren musste.
Erst nach der vierten oder fünften Schleife, (ich habe eine echt tolle Anwältin, die hartnäckig ist und sich nicht einfach abspeisen lässt!) bemerkte die Frau dann auch endlich, dass sie sich selbst widersprach! Und bemerkte, dass sie uns leider keinen konkreten Laufzettel geben konnte.
Die Logik, dass wir erst Schutz bräuchten der garantiert ist, um eine Anzeige zu erstatten (um unserer Mitwirkungspflicht nachzukommen) war schon klar. Aber dass man diesen Schutz erst dann bekommt, wenn man eine Anzeige erstattet hat… irgendwie brauchte das eine eeeewige Schleife zu ihr hin.
(Da saß ich schon mit dem zweiten Fishermen im Mund, weil ich einen kurzen Anflug von Wahnsinn(sungeduld wegen Dummheit!) hatte.

Naja, das Gespräch endete mit dem Wissen, dass eine Gefährlichkeit des Täters nachgewiesen sein muss bzw. die Organisation als gefährlich bewertet sein muss, um sich eventuell vielleicht auf eine Ausnahmeregelung einzulassen… ganz objektiv natürlich. [Nein nein, man fängt nicht an in bestimmte Richtungen zu denken, wenn man an “organisiertes Verbrechen” denkt… nein nein.. Hollywood und Co kommen da natürlich NIE drin vor… und dafür gibts ja dann die Glaubwürdigkeitsgutachten…, welche, wie uns die Frau mit eindringlich mahnender Stimme mitteilte, sehr viel Geld kosten. Netterweise hat sie sogar noch genau gesagt, wieviel- so dass hier gleich wieder die “wir sind zuviel” Lampe aufblinkte. ]

Naja. Also: Nichts Neues für uns eigentlich.
Aber mir ist aufgefallen, wie wichtig die parteiische Vorinformation für uns gewesen ist. Alle Informationen rund um das Thema des OEG haben wir von der Opferhilfe, Frauenberatungsstellen, unserer Rechtsanwältin und anderen Betroffenen. Wäre dies ein erstes Informationsgespräch gewesen, hätten wir unser Ansinnen sofort und auf der Stelle zurückgezogen.
Wäre unsere Rechtsanwältin nicht so großartig renitent und professionell dreist, hätte ich heute wohl wieder gelernt, dass Wahnsinn forciert und entsprechend genutzt wird.

Trotzdem bin ich wieder bei der Erkenntnis gelandet, dass es nichts Schlimmeres als den durch Erfahrung klugen und organisierten Täter gibt. Er nutzt die Lücken des Systems und kann sich darauf verlassen damit durchzukommen.
Der Gedanke, dass es angesichts der, im Jahre 2007 von der polizeilichen Kriminalstatistik  angegebenen, 11.357 Fälle von Kinderfolterdokumentationsprodukten (infamerweise nachwievor “Kinderpornographie” genannt und damit Kinder als bezahlte Schauspieler darstellend!!!), auch Opfer geben muss, ist noch nicht angekommen. Ganz offensichtlich nicht. Dass es das gibt- dass die Existenz dessen endlich anerkannt ist… darüber dürfen wir Opfer uns heute freuen! Und darüber freue ich mich auch- ganz ehrlich!
Ich freue mich aber vorallem deshalb darüber, weil ich so diesen Kampf um die Existenz dessen nicht auch noch zu führen brauche.

Dass ich nur beweisen muss, wirklich deshalb ein so verdammt beschissen schweres; verkrüppelnd anstrengendes Leben führe, weil jemand mich zerstört hat und nicht, weil ich so geboren wurde.

Das ist so krass, dass ich mich nicht etwa frage: “Schaffen wir es genug vernünftige Aussagen zu erlebter Gewalt zu machen?”, sondern: “Haben wir genug positive Ressourcen, um uns von dieser tiefen Bitterkeit zu erholen, die uns nun immer wieder und wieder begegnen wird?”.

Heute hatten wir sie noch nicht.
Heute mussten wir diese Bitterkeit rausschwemmen.

Aber es gibt ja noch viele viele Morgens …