eine multiple Persönlichkeit ansprechen…

…geht eigentlich ganz einfach: Mund aufmachen und lossprechen.

Ich schrieb bereits, dass die Begrifflichkeit „multiple Persönlichkeit“ für uns schief ist und wir die Bezeichnung: „Mensch mit dissoziativer Identitätsstruktur“ sinniger empfinden. Beim Thema „Ansprache“ und vielen Kleinigkeiten drumherum, bemerke ich die Folgen des schiefen Begriffs auch wieder.

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„Uh- viele Persönlichkeiten- Singular oder Plural?“, fragen sich manche Menschen, obwohl sie es eigentlich mit einem (Singular) Menschen zu tun haben, der in sich eine subjektiv wahrgenommene Gruppe (Pluralität) trägt.
Wir biegen uns inzwischen jede Ansprache hin, wie wir sie aufnehmen.
Sprechen von „wir“, wenn wir uns als Einsmensch meinen, von grundlegenden Entscheidungen oder Umständen, die uns alle betreffen, sprechen. Sagen aber „ich“, wenn nur einer von uns über etwas spricht, das er allein so wahrnimmt und denkt- was etwas sein kann, was andere Innens entweder nicht einmal wissen oder auch ganz anders empfinden und denken.

In manchen Kontakten oder Situationen, erleben wir es als übergriffig immer im Plural angesprochen zu werden.
„Ihr macht ja dies und das, so gut…“, „Ihr seid ja so und so…“; „Ihr könntet doch dies und das…“, „Macht ihr mal dieses und jenes für mich?“.
Immer wurden wir so als Einsmensch angesprochen, obwohl das, worum es ging nur von Einzelnen gemacht wird, bzw. ein Bild nach außen durch die Art Einzelner von uns entstand.

Da taucht zum Beispiel im Kontakt mit HelferInnen jemand auf, der kompetent ist und emotional belastbar. Das ist so jemand, der locker viele Hebel in Bewegung setzen kann und als gute Fürsprecherin auftreten kann. Doch dann sagt die Helferin: „Ruft ihr mal gerade da und da für den Klienten an und…?“.
Nein, können wir nicht- kann nur dieses Innen, das da gerade vor ihr sitzt. In der Frage: „Ruft ihr..?“, ist für uns impliziert, dass wir als Einsmensch das könnten. Was aber so, zumindest für unser Empfinden, nicht wahr ist.

Natürlich kann der Körper das- aber nur mit der richtigen Füllung und die ist eben nur dann passend, wenn wir uns in dem Kontakt selbst befinden. Sind wir wieder zu Hause, ist ein anderes Innen da und dieses kann es eben nicht- macht sich aber fertig, weil es serviert bekommt, dies doch aber können zu müssen, weil im Notizbuch steht: „Ruft mal da und da an“ oder, weil es vielleicht von irgendwo im Innen mitbekommen hat, dass es den Anspruch an uns alle gibt, dies zu tun, bzw. das Denken, dass wir es alle könnten- „sonst hätte derjenige ja doch nicht uns alle angesprochen…“ und dann kommt der zerstörerische Entsprechungswunsch. Das Gefühl bei dem Menschen „unten durch zu sein“ (mit allen Konsequenzen, die man früher immer erfuhr), wenn man dem nicht entspricht.

Wir fahren ganz gut damit vornehmlich im Singular angesprochen zu werden- in der Therapie mit dem Anstoß mal zu gucken, wer sich davon noch angesprochen fühlt.
Oder in so einer Situation, wie mit der Bitte um einen Anruf in Fürsprecherinnenposition: „Kannst du oder jemand bei euch, da und da anrufen?“.

Den Plural haben wir ganz gerne bitte nur für uns. Es ist unser Empfinden- ein rein subjektives Erleben, Viele zu sein im Innen. Das Außen kann gern von „den Rosenblättern“ sprechen, wenn es etwas meint, was uns als Einsmensch betrifft, aber Fähigkeiten und Zuschreibungen betreffen einfach immer nur Einzelne von uns bzw. liegen nur Einzelnen von uns inne.

Es gab auch einmal die Frage, ob sich jemand im Innen dann ungesehen fühlt, wenn man immer nur den, der vorn ist anspricht. „Ich will doch zeigen, dass sie alle okay sind und willkommen.“.
Ach wie löblich… und unvoreingenommen- aber ist das wirklich wahr? Sind auch jene willkommen, die dich hassen, beschimpfen, dir Angst machen oder mit ihrem Leid komplett überfordern? Sind auch jene willkommen, die dir weh tun wollen? Auch jene, die gnadenlos auf deinen wunden Punkten herumspringen, wie auf einem Trampolin? Oder möchtest du sie nur wissen lassen, dass du ansprechbar bist, solange sie sich an bestimmte Regeln halten? Sie wissen lassen, dass du weißt, dass sie auch da sind und in vielen Punkten nicht mit dir d’accord sind?

Das ist ein Unterschied.
Es gibt Momente, in denen Innens vorn sind, um eine Funktionalität im Alltag aufrecht zu erhalten. Nur sie anzusprechen, kann in jedem Fall dazu führen, dass sich Innens ungesehen fühlen, denen es sehr schlecht geht- unabhängig davon, ob es sich um die Therapeutin oder eine Gemögte im Außen handelt, die so agiert.
Es ist aber nicht besonders schwer, beiden Seiten das Gefühl zu geben, sie werden wahrgenommen. (Obwohl- naja, ich empfinde es zumindest nicht als besonders schwer- kann aber sein, dass das mein „Multi-Plus“ ist.)

Anstatt ausschließlich über Alltagsdinge zu sprechen, kann man genauso auch immer wieder etwas einflechten, das unterstreicht, dass es im Hintergrund schwierig sein kann. Zum Beispiel indem man sagt, dass man sich vorstellen könnte, dass es gerade für andere im Innen schwierig sein könnte. Oder einfach direkt fragt: „Boa, du rührst ja gerade in ganz schön vielen Töpfen- rühren die anderen auch mit?/ Hast du noch Zeit etwas für die anderen Innens zu tun- haben sie noch Platz oder ist es gerade zu viel für sie?“.

Man merkt, denke ich, an den Beispielen schon, dass so eine Kommunikation viel Nähe erfordert.
So kann man nur mit Menschen sprechen, die a) ein Wissen über die DIS haben und b) einfach nah dran sind und mehrere Innens direkt „kennengelernt“ haben.
Jemand ganz weit außen, wird solche Gespräche schlicht nie mit jemandem führen der Viele ist- und wenn er es versucht, wird er unter Umständen übergriffig.

Wenn wir Emails auf den Blog bekommen passiert uns das zum Beispiel ganz gerne mal.
Dann spricht uns jemand in einer Reaktion auf einen persönlichen Blogartikel durchgehend im Plural an- übersieht aber, dass der Artikel in der Einzahl geschrieben wurde. Dass es also einem Einzelnen von uns vielleicht nicht gut geht. Das heißt aber nicht, dass es das gleiche Innen ist, dass auch die Emails beantwortet bzw. , dass es uns allen so geht.

Und um das Ganze noch ein bisschen zu verkniffeln Folgendes:
Auf welche Art man gerne angesprochen werden möchte, ist bei jedem Menschen mit DIS anders.
Ich habe auch schon Menschen mit DIS getroffen, die den reinen Plural als gut für sich empfinden, weil dann mehr Innens „zuhören“. Und auch einen Menschen mit DIS, dem der Plural so viel Angst gemacht hat, dass es immer wieder einen Wechsel zu jemandem gab, der die DIS negierte.
Und- als Sahnehäubchen der Kniffelei noch obendrauf: Der Wunsch verändert sich vielleicht auch mit der Zeit!

Als Laufzettel kann ich also nur mitgeben: Mund aufmachen und losreden. Fragen, wie es stimmig ist und Platz für Veränderungen lassen. Achtsam sein und die Grenze zwischen objektiver und subjektiver Wahrnehmung im Blick behalten. Sich vielleicht zwei Mal fragen, was man jetzt genau ausdrücken möchte. Wen genau man anspricht und in Bezug worauf.

Wir halten es inzwischen so, dass wir uns unbeabsichtigte Übergriffigkeit durch Pluralnutzung bei fernen Kontakten von selbst zurecht wurschteln, wie es passt. Sie kennen uns nicht und dann passiert es eben. Wir müssten sie näher an uns heran lassen, damit die Ansprache gut klappt. Müssten mehr von uns zeigen und erklären. Doch, ob wir das wollen oder nicht, entscheiden wir allein für uns.

Ich hoffe, dass dieser Artikel vielleicht ein bisschen Klarheit in das “ „Du“ oder „Ihr“?“- Dilemma bringt.
Wenn nicht: die Kommentarfunktion ist an.

vom Selbst- sein und der Wahrnehmung des eigenen Selbst- seins

Wer wir sind, erfahren wir nicht, wenn wir wissen zu wem oder was wir uns zuordnen.
Wir erfahren nur, was wir können.

Als wir die Therapie anfingen war es das Grundthema: „Bin ich eigentlich?“
Erst einmal spüren und bei allen von uns klar zu bekommen, dass wir wirklich existieren.
Ein Mensch sind. Was Menschen können, dürfen, sollen, müssen und wo, wie, wann sie das können, dürfen, sollen und müssen.
Ganz basal. Absolut niedrig und fern von Wertung, Bedeutung und Erwartung.

Es ging in unserer Erziehung und auch späteren Sozialisierung viel darum Etwas oder ein Jemand zu sein- nicht darum, wie es ist zu sein. Wie sich dies anfühlt oder wie die subjektive Bewertung dessen war. Es gab in unserem Leben ein Sozialkonstrukt, dass nach körperlicher Reife und Eignung zu diversen Handlungen gestaffelt war. War man 3 Jahre alt, war man etwas (oder jemand) anderes als jemand (oder etwas) der (das) 33 Jahre alt war. Vom Etwas zum Jemand und vom Jemand zum Sein zu werden, war das erklärte Ziel von allem was uns begegnete.

Die eigene Existenz- das ganz ureigene (So-) Sein wie man ist, spielte dabei keine bzw. eine untergeordnete Rolle, als etwas, das defizitär ist und zu formen gilt. Das ist das Gift im Problemkreis der Seelenmörder, Sekten und sektuöser Gemeinschaften: Man ist nicht „Mensch, der nach XY lebt und denkt“, man ist „das was man lebt und denkt“. Man ist „die Gruppe/ der Guru/ der destruktive Partner etc. „.
Es gibt keine akzeptierte und respektierte Grenze zwischen sich als Mensch mit ureigenem Sein und dem was auf einen einwirkt.

Das ist in vielerlei Hinsicht gut, wie ich das jetzt nach der Lektüre von dem Buch „Der Feind im Innern“ von Michaela Huber aufgenommen habe. Wenn man, wie der Täter/ Anführer/ dominante Part oder dessen „Lehre“ entsprechend in seiner Umgebung ist, findet dieser eine Gleichheit und keinen Widerstand, der von ihm gebrochen werden kann/ muss.
Gleichheit schützt. „Gleich und gleich gesellt sich gern“, sagt man nicht ohne Grund.

Wir Menschen sind soziale Wesen. In unseren Zellkernen steckt das tiefe Wissen, dass wir ohne andere Menschen um uns herum, niedrige bis gar keine Chancen haben, unser Leben zu entsprechend unserer Grundbedürfnisse zu gestalten, zu schützen und am Ende sogar weitergeben zu können.

Das Problem dabei ist, dass man eben wie jemand anders agieren kann, doch niemals derjenige sein kann. Selbst Klone haben ein eigenes Sein- obwohl sie gleichen biologischen Anlagen haben. Die Seele- das ureigene Sein ist immer einzigartig.

Es gibt diesen Begriffknoten ums „Sein“.
An der Frage: „Wer bist du?“, kann ich es gut darstellen.
Die meisten Menschen antworten reflexhaft mit: „Ich bin Farfalla Regenbogen“. Nicht: „Ich bin ein Mensch, dessen Körper Farfalla Regenbogen genannt wird.“ (Ich bin mein Sein mit diesen und jenen Eigenschaften, die sich in einem Körper, genannt Farfalla Regenbogen, bündeln.)

Haarspalterei? Vielleicht.
Doch bei Menschen mit Selbstunsicherheit kann so eine Differenzierung eine Hilfe sein, wie für mich auch.
Wer bin ich, was macht mich aus, was bewirke ich?

Der Schlag unter die Gürtellinie ist in so einer Phase: „Ich bin ein Nichts im Universum- ich bin egal, ich hinterlasse nichts, bewege nichts…“. Es ist ein Tiefschlag, weil er einen größeren Denkrahmen impliziert, als er eigentlich verwendet und gebraucht wird. Es wird ein Mangel an Demut, am Wissen um die eigene Begrenztheit im großen Lauf der Dinge impliziert.
Mir wird fix mal Größenwahn unterstellt, wenn ich sage, ich möchte etwas verändern, möchte grundlegende Veränderungen schaffen, möchte gesellschaftlichen Wandel anstoßen. Als würde ich von der ganzen Menschheit oder der Welt sprechen. Dabei spreche ich von meinem kleinen Dunstkreis oder auch ganz allein mir und meinem Miteinander im Alltag.
Was interessiert mich das Universum, wenn es mein kleines „Bullergeddo“ ist, in dem ich lebe und das auf mich einwirkt? Ich muss mich nicht um die ganze Welt kümmern, denn es ist nicht die ganze Welt, die mit mir zu tun hat.

Und überhaupt muss ich dafür erst einmal wissen, wer ich bin. Wie mein Sein ist, wie es wirkt, was für Eigenschaften da sind und wie ich sie im Rahmen meiner biologischen, sozialen, kulturellen und ökomischen Bedingungen nutzen kann. Wo fange ich an und wo höre ich auf?
Wir sind also beim Thema Abgrenzung, Selbstreflektion und Selbstwirksamkeit.

Ich bin bedingt selbstreflektiert. Entweder nutze ich mein Tagebuch als Ursache-Wirkungs-Protokoll, oder meine Mitmenschen bzw. ihre Reaktionen auf mein Einwirken auf sie.
Aufgrund meiner dissoziativen Störungen, kann ich nicht alles, was mittels meines Körpers von meinem Sein transportiert wird, wahrnehmen. Heißt: Ich bin blind für manche Dinge und merke es nicht, wenn es keine für mich wahrnehmbare Wirkung im Außen hat. Etwa, weil ich den sozialen Kontext nicht erlebe, oder weil es darüber keine Aufzeichnung im Tagebuch gibt. Das macht mich selbstunsicher und es ist schwer eine ganzheitliche Einschätzung meiner Fähigkeiten und Eigenschaften bezüglich meines Seins (hier: Selbsts) zu erfahren.

Und das ist es, was die DIS auch mit so komplex macht: Ich weiß, was ich als Innen in diesem Gesamtmenschen kann und tue das auch. Doch ich weiß nicht, was ich als Ganzmensch für alle anderen Menschen wahrnehmbar kann und tue.

Der eine lernt eine C. Rosenblatt kennen und erlebt jemanden, der Hände schütteln, lächeln, sich sachlich und schlicht ausdrücken kann. Der Nächste lernt eine H. kennen, die auf Ausstellungen geht und sich auf die Schulter klopft, wenn sie es schafft sich für ein Kleidungsstück zu entscheiden. Wieder jemand anderes lernt eine E. kennen, die ihn anrotzt, wieso bei Werkstück XY der Schraubendreher Größe 8 bei einer Schraube die auf Größe 6 ausgelegt ist, verwendet wird und so weiter und so weiter.
Sie alle wissen, was sie können und tun dies- doch sie könnten, rein theoretisch, auch jeweils die anderen Dinge. Sie nehmen sie aber nicht bewusst (assoziativ) wahr oder als etwas, dass nicht zu ihrem Gesamtsein gehört.

Wir sind jetzt, nach langer Zeit in Therapie, so weit zu wissen- rein rational-, wo die Eigenschaften und Fähigkeiten insgesamt da sind. Also ich weiß, dass dieser Körper fähig zu Dingen wie schreiben, denken, handwerken, soziale Interaktion etc. ist, hänge aber an dem Punkt, an dem es sich nachwievor nicht so anfühlt, als gehöre dies zu meinem Sein. Zu meinem Selbst- so- sein wie ich als „Gesamtsein“ in einem Menschen bin.
Für mich ist es nachwievor Innen A, B, C, das dies kann.

Dazu gehören auch Positionierungen in sozialen, religiösen oder kulturellen Bezügen.
Ich weiß, dass viele bei uns nach dem jüdischen Kalender leben, würde dennoch von mir selbst nicht sagen „Ich bin Jüdin“. Genauso wenig wie ich sagen würde, ich sei Handwerkerin, Schriftstellerin, Lesbe oder Philosophin.

Ich brauche es ganz basal, um mir meiner selbst sicher zu sein: Ich bin ein Mensch- der Rest sind optionale Etikettierungen, die ich mir später vielleicht als mir zugehörig annehme oder auch nicht.
Mein Sein wird davon nicht berührt, keine dieser Beschreibungen haben etwas mit mir zu tun und das wäre nicht anders, wenn ich sie nennen würde. Mich also irgendwo so vorstellte: Hallo ich heiße XY und bin Handwerkerin.

Ich wäre es nicht, nur weil ich es sage und die Fähigkeiten in meinem Körper inne habe, dieses Etikett zurecht mit mir herumzutragen. Es würde nicht sagen wer ich bin- es würde sich nur anders anfühlen mit dieser Selbstbeschreibung von Menschen angenommen zu werden.

Ich glaube, dass es sehr viel mehr Mut und Selbstsicherheit braucht, als man meinen könnte, auf Etiketten und Zugehörigkeitsbeschreibungen zu verzichten.

Es ist einfach leichter, wenn man für vieles von sich selbst blind ist, sich in Kreisen zu bewegen, die ausschließlich auf den direkt abruf- und reproduzierbaren Fähigkeiten basieren. Zum Beispiel eben auch in zum Beispiel sektuösen Gemeinschaften zu leben, die einem genau vermitteln, wer man ist und was man kann (zu können hat). Dort ist das alles klar und der Rest ist irrelevant.
Deshalb hier auch noch mal der Einschub: Es ist hilfreich eine Therapie zu beginnen, selbst wenn man noch in Täterkontakten steckt! Woher zum Geier soll man sonst erfahren, was noch für Fähigkeiten und Eigenschaften in einem stecken, als die die erforderlich sind, um in Gewaltbeziehungen zu überleben?!
Es ist egal, ob sie auch gleich nutzbar sind- das Erfahren selbst macht den Unterschied und erschafft eine Wahlmöglichkeit, die vorher nicht erfahrbar war. Welche dann wiederum irgendwann soweit wachsen kann, dass sie hilfreich ist, bei der Lösung aus solchen destruktiven Kreisen.

„Vom So-Sein, welches einem hilft zu überleben und funktional zu sein, zur Entdeckung des Gesamtselbst- seins“, so hab ich mir die „Abgrenzungskurse“ in div. Kliniken erklärt.
„Suchen Sie sich hier im Raum den Platz, an dem sie sich am Besten fühlen… Was gibt ihnen dieser Platz und woran merken Sie das? … Wo im Alltag haben Sie noch so einen Platz? … Wann suchen Sie ihn auf- können Sie ihn aufsuchen oder ist es der Wäscheablageplatz ihres Mitbewohners?“… Was können Sie tun, um diesen guten Platz für sich zu sichern?“.
Klingt alles total leicht, oder?
Ich stand in diesem Raum und dachte nur: „Orrr weiß ich doch nicht! Ist doch auch egal- so hier platsch, ich bin hier um meine Aufgabe zu erfüllen und peng. Haken hinter und weiter im Text.“.

Ich hatte keine Ahnung, wie sich ein Sicherheitsgefühl anfühlt, weil ich mich selbst nicht gefühlt habe. Durch die Übungen allein habe, ich das auch nicht entwickelt- aber dieser Anstoß mich das mal zu fragen und zu merken, dass ich da einen blinden Fleck habe, der mir hinderlich sein kann, war hilfreich. Ich fragte mich das später immer wieder mal und entknotete meine inneren Fühler, um sie über mein Selbst gleiten zu lassen. Ob sich etwas gut oder schlecht anfühlt, kann ja nur von dort kommen.

Alles was ich dabei so fühlte und spürte war damals noch schwammig (und ist es in manchen Bereichen nachwievor), doch es bekam so eine Grenze. Ich tastete ja mein Sein ab- nicht das eines anderen Menschen. Zu lernen, dass Gefühle und Gedanken nicht deckungsgleich sind und auch nur selten deckungsgleich sein können, war für mich der erste Schritt. 91004_web_R_K_B_by_Michael.O_pixelio.de
So und so fühlt sich XY für mich allein an und löst XY in mir allein aus. Egal, wie es jemand anderes nennt, bewertet oder von mir verlangt. Ich bin ich selbst und das Gegenüber ist das Gegenüber selbst- auch wenn es Aspekte der Gleichheit gibt- wir sind nicht kongruent.

So löste sich an manchen Stellen auch das spontane „mit dem Gegenüber verschmelzen und ihn in der Wahrnehmung einer Gleichheit wiegen, damit er mir nichts tut“ auf. Je deutlicher ich erfahre, was ich kann, um zu überprüfen ob mir reale Gefahr droht oder um klar zu haben, was im Miteinander erlaubt ist und was nicht, desto sicherer werde ich mir in Bezug auf mich selbst. 

Mich zum jetzigen Zeitpunkt einer Gruppe anzuschließen, würde mich dabei behindern. Ich weiß ganz genau, dass ich ganz und gar verschmelzen würde, oder mindestens Gefahr laufen würde, das zu tun. Die anderen Innens würden wieder unterdrückt und schlechter versorgt. Ich würde vermutlich auch wieder aufhören Selbstfürsorge zu betreiben und nicht merken, wenn es uns als Gesamtselbst schlecht geht.

Sich abzugrenzen, wirkt egozentrisch- es ist auch egozentrisch. Doch daran ist nichts Schlimmes- auch wenn der Begriff oft negativ konnotiert ist. Genauso wie es als negativ oder arrogant gilt, sich mit seinem Sein irgendwo kategorisiert wissen zu wollen, wenn es sich für einen selbst nicht stimmig anfühlt.

Im Grunde aber halte ich es für mutig und aufrecht.
Für mich ist es ein Marker von Selbstbestimmung und damit wiederum, gerade bei Menschen die zwischenmenschliche Gewalt erfuhren, ein Teil der Heilung davon.

Kontrolle

Sie wussten immer alles von uns.
Alles was wir gemacht, gesagt- ja sogar, gedacht haben!

Überall waren diese Augen und haben uns angeguckt.
Es gab keine Türen, keine Jalousien, keine Chance auf Sicht-Schutz. Als ich mich mal im Kleiderschrank versteckt hatte, um geklautes Obst zu essen, verschwand sogar der.

[Alle Handlungen, die in deiner Gegenwart geschehen, können und werden gegen dich verwendet werden- egal, ob du selbst überhaupt verantwortlich bist oder nicht. Ich werde dich immer haben. Ich werde dich immer kriegen. Du gehörst ganz und gar mir. BÄÄÄM BÄÄÄM BÄÄÄM]

Das ist Tätermasche.
Zumindest ich, als Innen dieses Einsmenschen hier, weiß das heute. Ich weiß das, weil ich das so auch schon mal gemacht habe. So etwas guckt man sich immer ab: „Aha- wenn du Alles vom Anderen weißt, weißt du, wie du ihn beschämen und verletzen kannst. Verunsicherung schüren kannst- ihn zu Wachs in deinen Händen machen kannst und zu Dingen treiben kannst, die du willst- deine eigenen Wünsche sind dann befriedigt und alles ist gut.“.
Mein schlimmstes größtes wichtiges Bedürfnis war damals „Kontrolle (um mich zu schützen)“.

Ich habe den Menschen nachspioniert, mich in all ihre Privatangelegenheiten eingemischt, sie sich von mir abhängig fühlen lassen und dann irgendwann das Gefühl gehabt, dass sie mir nichts mehr können, weil sie ganz und gar unter meiner Aufsicht standen. Schön harmlos und ausgeliefert, wie eine Ameise unter der Lupe und nicht wie der Löwe, der mich vor die Wand stellt und jeden Moment die Kehle aufreißt, wie sie es doch für mein Gefühl vorher waren.

Privatsphäre und Grenzen sind ein schweres Thema.
Ich habe bis heute Schwierigkeiten damit, immer richtig einzuschätzen wann welche Tür zugemacht und sogar abgeschlossen werden darf. Was ich allein machen darf und was wann nicht.
Früher musste ich, zum Beispiel, um Toilettenpapier bitten und durfte es nur unter Aufsicht verwenden. Noch heute habe ich nicht das Gefühl allein zur Toilette zu gehen, auch wenn die Tür zu und abgeschlossen ist. Dass gerade dieser Bereich ein total privater ist, wurde mir erst klar, als ich ständig von Krankenhauspflegern zurechtgewiesen wurde und noch viel später meine Orientierungsliste dazu ergänzt wurde.
Ich musste mir das alles aufschreiben und neu abgucken von Menschen, die unsere Privatsphäre und auch inneren Grenzen als solche betrachtet und gewahrt haben.
Aber das Gefühl, dass andere Menschen die absolute Kontrolle über mich haben (wollen könnten), wenn sie ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit auf mich richten ist geblieben.

Heute weiß ich besser, wie man diese Dinge macht. Was genau „Privatsphäre“ und „innere Grenzen“ sind. Ich weiß genau von mir, dass ich in eine Unruhe komme, wenn ich nicht genau weiß, was die anderen Innens von uns als Einsmensch erzählen. Wenn ich nicht nochmal über unsere Blogartikel und Forenbeiträge drüber gucken kann, um zu überprüfen wieviel Rückschluss auf unser Leben als Einsmensch real ziehbar ist oder wenn ich den Überblick über unsere vielen Leben nicht wenigstens rudimentär habe.
Und die anderen Innens wissen inzwischen auch, dass ich dann einen Koller kriege und unter Umständen auch ihre Leben explodieren lasse. Also schreiben wir uns solche Dinge auf, löschen unsere Korrespondenzen nicht mehr, erklären einander immer wieder neu alle Zusammenhänge- machen uns und unsere Kontakte so transparent wie es nur irgendwie geht.

Als wir noch nicht so viel voneinander wussten, flog den Innens hier regelmäßig alles um die Ohren, weil ich ausgerastet bin. Immer dann, wenn wieder irgendein Außenmensch vor mir stand und Dinge über mich (uns als Einsmensch), wusste über dessen Freigabe ich keine Information hatte. Sofort hatte ich die Täter vor Augen und fing an diese Menschen zu Ameisen zu machen. Einfach, damit meine Angst wegging und das Schreien der Innens hinter mir aufhörte.

Heute flutschen mir unsere Parallelleben nicht mehr so durch und der Trigger von „ertappt werden“, „beobachtet werden“ und „reingelegt werden, weil jemand Dinge wusste“ endet schon bei mir und geht nicht noch tiefer rein zu den anderen Innens.
Ich lebe unsere anderen Leben zwar nicht und weiß nie so wirklich genau worum es geht (die Spaltung ist da also nachwievor da), aber ich brauche mich nicht mehr so aufzuspulen und so zu handeln wie die Täter, wenn ich mich ausspioniert oder kontrolliert fühle.

Das heißt nicht, dass das nicht doch auch ein furchtbares Gefühl macht, wenn mir jemand sagt, er hätte herausfinden wollen, wer sich hinter dem Internetnamen „C. Rosenblatt“ befindet. Dass heißt nicht, dass ich mich nicht wirklich schrecklich nackt fühle, wenn mir jemand sagt, er wüsste wie ich aussehe- aber wie er aussieht, würde er mir nicht verraten. Und das heißt auch nicht, dass ich mich nicht wirklich erneut kontrolliert fühle, wenn ich bemerke, dass jemand meint mich aufgrund des Blogs und div. Forenbeiträge zu kennen. Das heißt es wirklich nicht. Es ist ein Trigger und es fühlt sich wirklich schlimm an.

Aber ich muss deshalb heute nicht mehr zum Täter werden und Gleiches anderen Menschen antun, um mich selbst zu beruhigen mit einem Kontrollgefühl. Ich habe schon die Kontrolle, die ich brauche und kann die Angst, die dahinter steht, mit allem beruhigen, was ich dazu brauche.

Und was noch gut ist: Wenn man weiß, dass das was mit Grenzen und diesen Dingen zu tun hat, dann kann man immer sagen: „Stopp! Hier ist eine Grenze und du verletzt mich!“. Das heißt nicht, dass der Andere das auch versteht und dann wirklich stoppt. Aber es ist gesagt und wenns nicht mehr weh tut und klarer ist, dann kann man sich immer noch in Ruhe überlegen, wie sehr es wehgetan hat (und immer wieder triggert) und, ob man so einen Kontakt überhaupt will.
Für sowas ist es dann praktisch, wenn man mit den anderen Innens Kontakt hat.
Ich schreib es auf- Sie wissen, dass ich einen Rappel kriege und in Stress komme- dann gucken sie sich das alles an (und können das auch, weil hier ja alles durchsichtig beguckbar ist) und dann helfen sie mir.

Hat was.
Gibt mir das Gefühl, nicht allein der Kontrolle eines Außenmenschen ausgeliefert zu sein, wie früher.

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Zahlenkrieg

Respekt und Miteinander.

Diese Begriffe umschwirren mein Denken zur Zeit wie ein Schwarm Schmetterlinge. Lange hingen sie von den Verästelungen meiner Nervenenden herab. In kleinen Puppen herumschwappend- weder Raupe von Schmetterling. Reine Ursuppe mitten im Prozess.537400_web_R_by_Dirk Röttgen_pixelio.de

Nun sind sie frei und stoßen an das Innere meiner Schädeldecke. Einen Ausgang suchend um ihre Flügel auszubreiten.
Wenn ich den Mund öffne, meine Zunge zu einer Startrampe werden lasse, dann ist es, als würden sie sich überlegen, ob sie nun abspringen oder sie nicht vielleicht doch lieber erst mal die Puppenreste rauswerfen. So ist es vielleicht kein Kommunizieren dieser Begriffe… doch in jedem Fall das, was sie umgab und schützte. Es ist ein Versuch.

Wir waren bei einem den Beruf des Mediziners ausübenden Menschen und es war furchtbar.
Nicht, weil es da um etwas Intimes ging oder um das Ausmaß unserer Zerstörung, sondern weil wir verloren hätten, egal ob und wie verletzt und zerstört wir sind.

Es ist nichts Besonderes. Ja. Für Frauen die einmal im Jahr dahin gehen oder sogar noch öfter, weil sie chemisch verhüten, ist es das auch nicht. Sie lassen sich mehr oder weniger regelmäßig ausmessen, etikettieren, anfassen, begucken und irgendwie ungreifbar auch bewerten.
Ob sie noch normal sind.
Ob DA auch noch alles in Ordnung ist.

Ich habe das mal recherchiert- im Schnitt geht ein biologisch weiblicher Mensch mit 16 Jahren das erste Mal dorthin.
Frage: Was verdammt noch mal hat so eine Fehleranfälligkeit, dass es mit 16 Jahren schon kaputt sein kann? Und wie oft liegt tatsächlich eine so krasse Veränderung vor, dass die mehr oder weniger schallende Dauererinnerung an alle biologisch weiblichen Teenager gerichtet, “dann langsam mal da hin zu gehen”, gerechtfertigt ist? Seid wann geht man zu einem Heiler, wenn alles heil ist und nicht wenn etwas zum Heilmachen da ist? Und was ist das für eine Auffassung, in der Normalität- Gesundheit- ein potenzielles Verfallsdatum hat? Und wieso gilt das Gleiche nicht für biologisch männliche Teenager?

Als ich da so im Wartezimmer saß und mir ab und an die kalten Tropfen von der Oberlippe wischte, dachte ich, dass ich eigentlich tatsächlich an einem Ort sitze, der einfach insgesamt irgendwie schief ist.
Neben mir saß ein weiblicher Mensch, deren Fötus sich im Bauch bewegte.
Ich mag sowas. Man sieht es nicht bei allen schwangeren Menschen so gut, deshalb nahm ich es als Geschenk auf. Eine Art Lichtblick.

Und dann hörte ich dem Menschenpaar zu. Zahlen, Werte, Normen, Ängste, Sorgen, Anspannung.
Genau wie ich.
Meine Anzahl weißer Blutkörperchen war zu hoch, so ziemlich alle Werte in meinem Blut  sind einfach  schief. In meinem Körper tobt eine Entzündung und das schon eine ganze Weile.
Da ist Krieg in mir. Biologisch und seelisch gleichzeitig.
Ich bin nur hier, weil dabei eventuell etwas zerstört wird, was mir den Bauch auch so füllen könnte. Irgendwann. Vielleicht.

Dr Mensch neben mir hatte auch Krieg.
Obwohl er doch gerade eigentlich mit etwas Besserem beschäftigt sein könnte. Den ganzen Tag diesem Wackeln zugucken zum Beispiel. Sich schön finden so kugelig. Dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht. Dass man sich gut fühlt.
Statt dessen saß er da und dachte über die Zahlen nach.

Wenn wir zu einem den Beruf des Mediziners ausübenden Menschen gehen, ist das Erste das uns abschmiert die Sprache.
Das ist ein klassisches Merkmal von Panik.
Unser Gehirn hat gelernt trotzdem einigermaßen zu funktionieren. So ist es dann nicht so, dass wir noch der Ratio oder der Fähigkeit zur Bewegung hinterher winken müssen. Doch es ist ein stumpfes, roboterartiges Existieren und ich kann mir nicht vorstellen, dass das aussen nicht auffällt und etwas ist, das ein gesondertes Fachwissen zur Erkennung erfordert.
Wir wissen das von uns und, weil wir mit dem Menschen, der Medizin studiert hat, zusammenarbeiten wollen- miteinander sein wollen und unsere Verantwortung am Gelingen dieser Zusammenarbeit übernehmen wollen- bereiten wir uns peinlich genau vor.
Es ist eine Bedienungsanleitung im Grunde.
Dort steht alles drauf. Von “Ich kann nicht sprechen, weil ich in einem Zustand von Panik bin” (- sie haben gerade eine Macht über mich) bis “Sagen sie mir jeden Handgriff den sie tun- zeigen sie mir jedes Instrument mit dem sie das tun” (- erschrecken sie mich nicht noch mehr und zeigen sie mir, dass sie wissen, dass sie eine Grenze berühren).
Es steht alles drauf. Mit rotem Stift. Alarmfarbe. Unterstrichen wie wichtig das ist.
Mit dicken Ausrufezeichen, dass wir Hilfe brauchen werden, um uns zu orientieren. Dass sowas ganz Basales, wie der Name- der Ort in dem wir leben, die Funktion des Menschen, für mein Gehirn Informationen sind, die es in dem Moment nicht abrufbar hat- selbst wenn die Untersuchung an sich schon längst vorbei ist.

Doch es ist Krieg.
Menschen mit Kriegen in sich gegen Menschen die nicht merken, vielleicht nicht beachten, dass sie Krieg mit Zahlen machen.
Der Mensch dort vor uns hat die Karten nicht lesen wollen. Nur den Kurzbrief aus der Ambulanz. Den Laborzettel mit den Zahlen drauf.

Viele grüne spitzzähnige Rosenblätter lagen verstreut, wie tot, da herum, stießen wie die leeren Worte an die Decke des Raumes oder verkrochen sich in den Ritzen der Fensterfüllungen.
Der Mensch hat keine unserer Grenzen wahrgenommen und geachtet.
Wir verwandelten uns in das Plastikmodell eines Intimbereichs eines weiblichen Menschen und haben seelisch überlebt.
Die Worte gehört, das Unverständnis wahrgenommen. Wir spürten die Grenzen des Menschen und dessen Zahlen, Normen und Werte sehr deutlich. Und hätten wir sprechen können, hätten wir uns entschuldigt. Und wenn wir uns im Verlauf vernünftiger hätten bewegen können, hätten wir den Menschen umarmt und gesagt, dass es nicht so schlimm ist, dass er aufhören kann zu schimpfen.

Heute, zwei Tage später, denke ich, dass wir uns damit trösten müssen, dass es daran lag, dass der Mensch die Karten nicht gelesen hat. “Alles wäre sicher anders gekommen, wenn die FRAU unsere Karten gelesen hätte. Alles wäre vielleicht anders gekommen, wenn wir der FRAU gesagt hätten, dass wir ein Opfer von Gewalt wurden und sowohl Schäden davon, als auch die Schäden die vom Innen zugefügt werden, zu sehen sein werden.”

Doch dann fällt mir auf, dass noch keine der Frauen mit denen ich über ihre Erfahrungen mit Menschen die den Beruf des Gynäkologen- oft genug auch des Mediziners einer anderen Fachrichtung- ausüben, jemals davon gesprochen hat, dass es eine Zusammenarbeit gab. Ein Miteinander.
“Ja, sie hat gemeint…”; “Und dann hat sie…gesagt” , “Er hat …gemacht”, “Er sagte, ich soll…”, “Sie warnte mich, dass….”
Dass alle Frauen dort in einer Welt landeten die von Zahlen und Werten… vielleicht dem Status des unantastbaren Heilers oder auch Retters dominiert wird. Nicht so oft von dem Menschen, die sich zum Instrument dessen macht oder sich in der Rolle des Retters gefällt. Und erst recht nicht von dem Menschen, der dort mit einem Heilungs- oder Rettungswunsch hinkommt.

Ich denke, vielleicht ist es ein Krieg wie bei Hartz4 oder beim OEG oder bei der Krankenkasse…
Zahlen gegen Menschen.
Zahlen, Normen, Richt- und Lei (d) tlinien die wir Menschen erschufen wie dereinst Frankenstein sein Monster, die sich nun gegen uns richten.

Von den meisten Menschen hingenommen, akzeptiert als Werkzeug und Gradmesser. Die Art, wie man zu ihnen kommt wird nebensächlich, denn wenn man oft genug- und früh genug draufhaut, dann tut es irgendwann nicht mehr weh. Und falls doch einer heult, dann kann man ihm ja immer noch sagen, er sei selbst schuld.
Das funktioniert ja immer bei biologisch weiblichen Menschen, deren Grenzen gerade verletzt wurden.

Denn das sind ja nur Frauen.