Fundstücke #31

“Ich bin es so müde, leid und weh.”, denke ich und öffne ein anderes Fenster auf meinem Laptop, als das des Mailprogramms, um der Idee der Therapeutin nachzukommen, eine Nachricht an die gesetzliche Betreuerin zu schreiben.

Ich bin so nah dran die Kontrolle zu verlieren. Mich zu verlieren. Den Plan zu verlieren. Die Linie, für die wir uns vor so vielen Monaten entschieden haben und trotz alle dem und alle dem nicht abgewichen sind, aus den Augen zu verlieren und zu vergessen, warum wir uns gegen den Tod entschieden haben. Warum wir uns für die Therapie, die Forschungsreise in unseren inneren Kosmos hinein entschieden haben.

Es ist August und wir sind keine Hartz 4 –Empfängerin mehr.
In 3 Wochen startet die schulische Berufsausbildung und wir haben noch keinen positiven Bafög-Bescheid erhalten.

Wir haben kein Geld und der Antrag für Geld liegt in der Stadt der Herkunftsfamilie. Wo man sich um Datenschutz bemüht, wie man unserer gesetzlichen Betreuerin versichert. Die das glaubt, denn sie hatte ja noch nie einen Fall in dem so obskure Dinge wie bei uns gelaufen sind.
Nun hat sie diesen Fall und weiß es nicht einmal. Weiß nicht, wie greifbar das für uns ist. Weiß nicht, was es für uns bedeutet, wenn sie uns erzählt, was man ja alles erstmal noch mit den Eltern besprechen muss, damit dieser Antrag durchgeht – obwohl wir absichtlich einen Antrag auf elternunabhängiges Bafög gestellt haben. Absichtlich in unserer Stadt. Absichtlich mit genau den Begründungen, die wir hinzugefügt haben.

Ich bin es so müde immer wieder die Erste zu sein, die man ans Messer liefert, um zu prüfen, wie scharf es denn tatsächlich ist. Wie weh es denn tatsächlich tut. Wie leid es hinterher tun muss, diesen Fehler begangen zu haben.

Nach 15 Jahren Verwaltungsobjekt-sein wissen wir, wie Behörden funktionieren. Wie einfach und simpel das System dieses Gewaltausübungsapparats gestrickt ist.
Man kann uns nicht mehr betreuen oder verwalten, ohne, dass wir wissen und fühlen, dass und in welchem Ausmaß wir entmenschlicht werden.
Man kann uns nicht mehr sagen, dass manche Dinge einfach nicht passieren können.
Man kann an uns keinen schlechten Job mehr machen, ohne, dass wir das merken und entsprechend beantworten.

Ich bin es so weh, mich für meinen Selbsterhalt schämen zu müssen, damit andere ihre Vorgehens- und Umgangsweisen mit uns und vielen anderen Menschen als natürlicher, gerechtfertigter, richtiger und wichtiger sehen können.

Es tut mir leid um mich, um uns, um das, was wir geschafft haben, wenn ich den Krieg gegen die Zweifel an der Richtigkeit des Kontaktabbruchs, des Ausstiegs, all den ausgetragenen Kämpfen miteinander, zu verlieren drohe, weil es mehr Anlass dazu gibt (Mit-)Täter_innenwahrheiten bestätigt zu sehen, als eigene.

Ich will die Verwaltungsvorgänge, die die Schutzbelange von Menschen, die zu Opfern von Gewalt in der Herkunftsfamilie wurden, umfänglich berücksichtigen.
Ich will die generelle Erlaubnis zur Einzelfallentscheidung für Menschen, die zu Opfern von Gewalt in der Herkunftsfamilie wurden.
Ich will das komplette, permanent aktualisierte Handbuch mit dem Leitfaden für Menschen, die zu Opfern von Gewalt in ihrer Herkunfts- oder eigenen Familie wurden, um sich an jedem Ort und in jeder – wirklich jeder! – Notlage sichern und versorgen zu können.

Ich bin es müde – ich bin es leid – ich bin es weh, immer wieder aus eigener Betroffenheit heraus solche Forderungen zu stellen, als sei ich die Einzige, für die das relevant ist. Als sei ich die Einzige, in deren Leben geschehen ist, was geschehen ist und überlebt wurde.

Ich bin es müde, leid und weh so hilflos, ausgeliefert und ohnmächtig darauf hoffen zu müssen, dass uns niemand aus Versehen umbringt, nachdem wir so hart um so viel Lebenszeit für uns gekämpft haben.

Ich bin es müde, leid und weh, als immerwährend letzten Schluss zu haben, dass man eine Existenz, wie meine, tot einfach unkomplizierter verwalten kann.

Sicherheit* unterm Radar

P1010176„Du musst den Täterkontakt abbrechen und dich anonym halten, sonst bist du nicht sicher.“
Das ist so einer der Sätze, mit denen ich in diesem Bundesland empfangen wurde. In einer „anonymen“ Unterkunft für Jugendliche in Not. Mehrere hundert Kilometer zwischen mir und dem, was noch immer einige Innens „zu Hause“ nennen.
Diese Zeit in der Einrichtung war nicht lang- ich glaube nur 3 Wochen- aber sie hat gereicht, um mich bis heute ziemlich wütend zu machen und immer wieder darüber nachzudenken, wie die Wichtigkeit und Funktionsmechanismen von Schutz durch Anonymität vermittelt werden können.

In meinem Fall hatte sich damals schon niemand an meine Seite gestellt und sich dafür eingesetzt, dass ein Antrag auf Amtshilfe in der neuen Stadt passiert, um mich gänzlich (oder zum Teil) abzulösen.
Stattdessen wurde die ganzen Jahre der Jugend- und später auch Erwachsenen-  Hilfe in schöner Regelmäßigkeit meine Wohnadresse, meine Hilfepläne, so wie sämtliche Aktivitäten an ein Amt geleitet, das immer wieder einen Datenfluss in Täterhände lenkte.
Ich hatte das immer wieder gesagt, hatte es immer wieder als Änderungswunsch angebracht. Im Zuge des Betreuungswechsels dann, versuchte ich es mit juristischen Hebeln, um aus der Sache rauszukommen und scheiterte, weil ich zu schwach war.
Ich hätte mindestens eine Strafanzeige gegen die Täter stellen (Recht bekommen) und dann alles Nötige erwirken lassen müssen.
Aber eine Strafanzeige erstattet sich nicht so einfach. Bis heute nicht.

Das Gemeine für mich- der richtig fiese Haken: meine damalige Therapeutin und alle alle alle Bücher und Tipps für  Menschen mit DIS (und Täterkontakten), die ich damals fand, hackten auf mir als die undichte Stelle im Sicherheitsnetz herum.
Immer wieder wurden dort die inneren Abhängigkeits- , Hörigkeits- , (Todes-) Angstdynamiken thematisiert und verdeutlicht, wie wichtig es ist, die innere Kommunikation so weit aufzubauen, dass sich Innens nicht an die TäterInnen wenden und so weiterhin Gewalt erfahren. Wir haben diese Problematik auch gehabt und mussten daran arbeiten. Was in Bezug auf den Abbruch von Täterkontakten wichtig war, schilderte ich bereits in der Serie „
Täter- Kontakte 1- 5 “ 

Der Punkt meines Ärgers über den Satz in der Einleitung und der Buchinhalte ist, dass das einfach nicht alles war und bis heute ist.
Wir erfahren seit einigen Jahren keine Gewalt mehr- doch befreit von destruktiven Verbindungen sind wir erst, seit wir vor dem Gesetz als „erwachsen“ und damit komplett mündig gelten (Also seit dem 27 sten Geburtstag- dies ein Hinweis an Betroffene mit Schwerbehinderung und darauf fußenden Amtshilfen seit der Jugend).

Die Idee von „es kann mir nichts passieren- ich bin anonym und in Sicherheit“ ist Schwachfug.
Wer wissen will- wer es wirklich wissen und herausfinden will, wie mein Passname ist, wo ich wohne und was sonst noch in Bezug auf mich relevant ist- der wird das auch herausfinden. Wer mir wirklich unbedingt Gewalt antun will, wird das tun können und nichts und niemand wird das verhindern. Aber ich kann es etwas schwieriger machen.

P1010183Das Leben in Anonymität hat für mich viele kleine und große Unsichtbarkeiten und mit ihnen Angstmomente, die völlig unvermittelt kommen können; jeden wie auch immer gearteten Kontakt und auch die Art, wie Kontakte geknüpft werden, beeinflussen.
Die Verluste, die ich mit der Entscheidung zum Leben ohne Gewalt, mit neuem Namen und Dunkelfeld „Vergangenheit“ eben auch „gewählt“ habe, sind unfassbar groß und schmerzhaft.
Ich entfernte nicht nur Destruktivität aus meinem Leben- grenzte mich nicht nur von Gewalt in verschiedenen Gewändern ab. Ich war gezwungen zum Messer zu greifen und mir alles was „vorher“ war abzuschneiden. Das Vorher, das auch viele schöne Momente, tolle Menschen und Möglichkeiten umfasst und mich mit viel mehr Leichtigkeit agieren ließe.

Ich bin gestern via Facebook mal wieder über jemanden aus „dem verbotenen Früher“ gestolpert. Die Folge war nicht: „Ach guck an…“ sondern richtig harte 20 Minuten, in denen ich Tränen aus meinen Augen rausschreien wollte und nicht konnte.
20 Minuten, in denen mir erneut diese Gefühle von emotionaler Zwangsaskese zum Wohle meiner Sicherheit durch die Brust jagten. Erinnerungen an „früher“, alle Wünsche, alle Hoffnungen, alles was ich damals … hätte würde wäre wenn

Mein Heute umfasst eine Achtsamkeit und Vorsicht auf allen Ebenen durch mich selbst, aber auch eine Abhängigkeit von Verbundenheitsgefühlen und gut kommunizierten Beziehungen zu den Menschen, die mich umgeben.
Ich kann noch so oft verschweigen, wo ich eigentlich herkomme; wie mein Passname lautet; darauf verzichten meinen supertollen Hund im Internet zu zeigen oder wie ge-ni-al ich meine Haare frisiert habe. Ich kann noch so oft meine Hand abhacken, wenn sie ins Früher telefonieren will, um dort wieder einzuziehen. Ich kann noch so oft ins Facebook schauen und denken: „Ach dieser Mensch hat mir ja nichts getan- ich könnte…“ und dann doch hart bleiben.
Sobald auch nur eine meiner Gemögten, HelferInnen und Verbündeten oder irgendjemand außerhalb meines Kontrollbereichs mich als diejenige welche mit Passnamen XY im Kontext von AB in Stadt CD outet, ist es vorbei.

Alles was ich tun kann ist in einem Heute zu leben, das kein breit bekanntes Früher hat.

Ich muss mich darum bemühen meine Kontakte auf eine Art zu pflegen, die entweder davon geprägt ist, dass diverse Informationen nie Thema werden bzw. „einfach so unbemerkt in ihrem Fehlen sind“ oder bekannt sind mit einem Mit-Verantwortungsbündel obendrauf, das nicht jeder Mensch tragen kann (und/ oder will).
Keine meiner Gemögten weiß alles über mich und die Tatsache, dass sie es auch nicht zu wissen einfordern, entlastet und schützt mich sehr.
Für die Beziehung, die wir haben sind weitere Informationen nicht wichtig- sie wissen aber alle von den Netzen, in denen wir uns bewegen. Sollte mir etwas passieren, wäre niemand von ihnen allein und direkt mitbedroht.
Das Nichtwissen schützt sie also- solange sie nicht-wissen „dürfen“.

Im Falle der Facebookverbindung musste ich so scheißverdammt mutig sein, wie ich es eigentlich gar nicht war in dem Moment. Ich musste fragen: „Kennst du diesen Menschen persönlich?“

Weiß der Mensch, dass wir uns kennen? Muss ich dich jetzt auch aus meinem Leben streichen, obwohl ich dich toll finde und es mir weh täte? Muss ich schon wieder umziehen und alle meine Hilfsnetze umkrempeln, weil du weißt, wo ich wohne?

Ich musste meine Gemögte irritieren, ihr etwas abverlangen, was sie genauso einfach hätte ablehnen wie annehmen können.
Ich musste sie ins Vertrauen- in meine Scheiße ziehen und konnte nichts weiter tun, als zu hoffen, dass sie vollständig begreift, was ich da sage- die ganze Tragweite sieht, ohne davon erdrückt zu werden.
Ich muss ihr vertrauen diese Schwere zu tragen- nicht nur jetzt, sondern noch eine ganze Weile länger, weil für mich etwas daran hängt.
Ich musste sie wissen lassen- sichtbar(er) werden für sie und hoffen, dass sie diese Sichtbarkeit mit mir vor anderen Menschen unsichtbar hält.


Es klingt immer so einfach: Täterkontakt beenden, neuer Name, neue Adresse, Traumatherapie und fertig.
Im Falle organisierter Gewalt ist es damit einfach nicht getan.
Diese Dinge hängen alle an Privilegien- an Sicherheiten, die extrem instabil sind und von nichts und niemandem bedingungslos und durchgängig gewährt werden. Die Realität nach Ausstieg und in Anonymität wird damit nicht gestreift.

Damit ich direkte Gewaltkontakte beenden konnte, brauchte ich eine starke Gemögte, die mich halten und tragen konnte- die an meiner Seite stand und sich selbst in dieser Zeit total zurückstellte- ohne irgendetwas dafür zu verlangen.
Um meinen Passnamen zu verändern muss ich (neben finanziellen Ressourcen) auch darauf hoffen, dass ich in meinem Leben als Opfer von organisierter Gewalt anerkannt werde, auch ohne eine Strafanzeige zu stellen.
Um anonym zu wohnen muss ich mich darauf verlassen, dass sämtliche Ämter und Behörden meine Rechtsanwältin als meine Fürsprecherin akzeptieren und sämtlicher Informationsfluss über ihre Kanzlei läuft- was nicht selbstverständlich ist.
Um meine Geschichte traumatherapeutisch auf- und verarbeiten zu können, hilft nur hoffen und beten, dass ich in meiner Therapeutin einen Menschen habe, der mutig genug ist, mit mir gegen die Krankenkasse vorzugehen und zu kämpfen um für seine Arbeit auch bezahlt zu werden, wenn diese anfängt ihre Richtlinien zu Gesetzen wachsen zu lassen und mir die Behandlung verwehrt.

Unterm Radar zu fliegen heißt „nicht gleich sichtbar und damit geschützt vor suchenden Blicken zu sein“.
Heißt aber auch, dass jede Untiefe der Berg sein kann, an dem ein Leben zerschellt.
Es heißt sich mehr als fünfmal seiner Unsichtbarkeit zu versichern.
Es heißt unsichtbar zu trauern.
Es heißt Sichtbarkeit als ein Privileg einzuordnen, das genauso instabil ist, wie alles andere.

Es heißt, dass eine Ebene der Angst auch dann noch da ist, wenn „eigentlich“ alles* „gut“ und sicher* ist.
Es heißt, dass nichts sicher ist.
Es heißt, dass die Begrifflichkeit der Sicherheit* ein Sternchen braucht, um die Fragilität und Vielschichtigkeit zu markieren, die sie für mich hat.

Das ist Gefangenschaft in Freiheit

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Heute war der 100ste Tag, nach Befreiung von täterunterstützender Kontrolle.

Wir sind enttäuscht, dass sich dieser Teil Freiheit nicht besonderer anfühlt.
Dass wir dennoch gefangen sind.

Man sieht- es ist kein gebackener Kuchen. “Anxiety” und die BÄÄÄMs haben es geschafft, dass wir uns keinen richtig echten Kuchen zugestehen konnten.
Hart erkämpft und schmerzhaft teuer bezahlt haben wir diesen Keks, die kleine Kerze und die Zuckerschrift.

Wir sind frei und doch haben uns unsere Geschichte und alle Folgen von ihr noch immer in ihrem Käfig.

Das ist keine Freiheit.
Das ist
Gefangenschaft in Freiheit.

Und doch hören wir nicht auf an den Käfiggittern zu rütteln und zu kämpfen.
Das hier ist noch lange nicht das Ende.
Wir sind erschöpft, fühlen uns schwach und klein.
Aber wir wissen, dass dies bald auch wieder zu Ende geht. Dass dies eine dieser schmerzhaften Phasen ist, durch die man manchmal gehen muss. Und, dass wir bis jetzt immer an irgendeiner Stelle gestärkt wieder aus solchen Phasen heraus gekommen sind.

Es fühlt sich nicht so an. Nein es fühlt sich überhaupt gar nicht so an.
Jetzt sind wir im Tal der Tränen. Betteln die Gefängniswärter an, uns freizugeben.

Aber bald können die Tränen wieder trocknen.
Und dann werden wir Stein für Stein weiter diese Gefängnismauern abtragen.
Wir wissen, dass wir das können. Wir wissen, dass wir dabei Hilfe bekommen werden.

Bald.

[P.S. Ja- wir sind echt so spießig und häkeln uns Tischdeckchen haha]

Täterkontakte, Selbstschutz, Ausstieg und persönliche Freiheit

Man wird multipel wenn man von Anfang an, immer wieder, massiver Gewalt ausgesetzt wird
– niemand hilft
– niemand tröstet
– niemand schützt
und niemand hilft das Erlebte zu verarbeiten.

Für viele Menschen mit DIS sieht der Weg zur Diagnose so aus:
Man lebt ein normales Leben, hat evtl. eine Familie gegründet, arbeitet gut und gerne in seinem Beruf, steht offenbar mit beiden Beinen im Leben. Bis “plötzlich” erste Symptome auftauchen.
Der Eine kann plötzlich nicht mehr schlafen, der Nächste merkt plötzlich: “Hä? Juli?! Ich saß doch gerade noch unterm Tannenbaum!”, wieder andere erleben von jetzt auf gleich eine Flut von Erinnerungen bzw. Bruchstücke davon.
Es gibt natürlich auch die Variante der “Betriebsirren” (also jemand, der schon sehr lange sehr falsch behandelt in einer Psychiatrie vor sich hin dämmert und nie eine Chance das Erlebte soweit weg zu drücken um ein normales Leben aufzubauen) oder der Frau, die IMMER irgendwas hat und JEDER unbedingt was davon haben muss.

Jedenfalls stellt sich irgendwann (dann endlich irgendwann beim richtigen Therapeuten/ der richtigen Klinik) die Frage nach Täterkontakten bzw allgemein der äusseren Lebensbedingungen in denen sich der schwertraumatisierte Mensch aufhält.

Manch eine Multiple ist mit einem Mann verheiratet der sie im Grunde genauso vergewaltigt und quält, wie es der eigene Vater damals tat. (Und “weil mans ja schon kennt” und entsprechend weiß was man tun muss- etwas, dass widerlicherweise sogar noch beruhigender wirken kann, als die Anwesenheit von einem Partner, der keine Gewalt ausübt- wird dieser Faktor als “normal” betrachtet von der Frau)

Manche Multiplen kommen tatsächlich aus dem organisierten Verbrechen und leben ein Leben zwischen Bankschalter und Sado-Maso-Dienstleistung (und die Alltags”personen” wissen das nicht einmal, denn sie funktionieren nachwievor, wie das Kind, dass sie früher einmal waren- und diejenigen, die die “Dienstleistung” ausführen kennen es nicht anders- haben evtl. noch nicht einmal irgendwann etwas anderes erlebt).

Der Weg dort hinaus- sei es aus einer gewaltätigen Ehe, einer sadistischen Gemeinschaft, einer sexuellen Ausbeutung durch Dritte oder auch schlicht der eigenen Familie ist kompliziert, schmerzhaft, gefährlich und natürlich in jedem Fall eine Belastung für alle Beteiligten. Aber: sie ist nötig um zu heilen. Es gibt keine Heilung, wenn immer und immer wieder die Seele eines Menschen erschüttert wird.

Man muss also a) erstmal merken, was da mit einem passiert.
Was glauben Sie wie schwer es sein kann so etwas zu bemerken, wenn man unter Umtänden nicht einmal sein eigenes Körpergeschlecht bemerken kann? Oder wenn man Schmerzen nicht bemerkt, oder wenn man ausserstande ist seine Umwelt wirklich richtig wahrzunehmen. Oder wenn man schlicht ein Leben führt, in dem die Erkenntnis von weiterführendem (oder auch früherem) Leiden dafür sorgen kann, dass der Mensch einfach nicht mehr leben könnte/ will/ SOLL?

dann muss man b) in der Lage sein (sich selbst so ernstnehmen/ sich selbst gegenüber so fürsorglich sein- bzw sich selbiges überhaupt erst einmal zugestehen/ zu erlauben) dieses Elend  (das man als solches auch erkennen/ anerkennen muss) zu beenden.Ganz für sich und vor sich allein. Jemand der denkt er wäre es nicht wert anders behandelt zu werden, jemand der eine Alternative nie kennenlernen durfte (oder kann, weil er von Psychiatrie zu Psychiatrie gereicht wird), jemand der das was passiert, als richtig, als identitätsstiftend, als Teil einer Arbeit an “Höherem” empfindet und sich über die Gewalt definiert (und damit bestätigt, beruhigt und nährt) wird sich hüten einem Therapeuten, Arzt, Sozialarbeiter und was es nicht alles gibt, um den Hals zu fallen und sofort mit dem Ausstieg/ Abbruch beginnen.

und letztlich muss man c) genau überlegen wie, wann und mit wem der Ausstieg bzw der Kontaktabbruch passieren kann.
Hier ist es fundamental, dass der Klient den Weg bestimmt- nicht der Helfer! Um diese Aufgabe zu schaffen braucht es ein Maß an Selbsttrost, Selbstfürsorge, Mut und innerer Kraft, dass von aussen nicht “reingeschüttet werden kann”. Es braucht ein sicheres, starkes, flexibles, soziales Netz und: Gewaltfreiheit als erstrebenswertes (und auch “den Schmerz wertes”) Ziel.

Wir haben inzwischen einige Therapeuten kennengelernt und damit einige verschiedene Herangehensweisen.

Es gab eine Therapeutin, die sich wie eine Löwin vor uns stellte und Menschen aus unseren Zusammenhängen auf den Kopf zu sagte, dass sie den Kontakt verhindert, weil sie erkannt hat, dass sie Täter an uns geworden sind und wir nicht in der Lage waren uns allein vor ihnen zu schützen. Gut- damals waren wir noch minderjährig und waren allgemein eher überfordert mit dem, was hinter unseren Problemen stand. Aber es gibt auch Therapeuten, die sowas machen, wenn der Klient erwachsen ist. In so einem Fall handelt der Therapeut nur nach aussen hilfreich. Sowas wirkt in der Regel wie ein Stück Brotpapier: durchscheinend und nur einmal nutzbar, denn der Rücken der hier breit gemacht wird ist der der Therapeutin- nicht der des Menschen der sich um seinen Schutz bemühen muss. (Ich lasse hier jetzt einfach mal noch die div. Abhängigkeiten und Übertragungen raus die mit sowas einher gehen- es  gibt nämlich oft genug auch “Innenpersonen”, die so einem Therapeuten derartig dankbar sind, dass sie sich bis aufs Äusserste ans Messer liefern würden um so eine Aktion zu vergelten. Oder diejenigen, die das mal so gar nicht wie die Therapeutin sehen…) Hier will der Therapeut in erster Linie (vielleicht auch nur sich selbst) zeigen, dass er nicht hilflos ist und sich wehren kann und seinen Klienten “retten/schützen/bewahren” kann.

Dann gibts noch die: “Sie müssen da sofort raus, sonst…(Therapieende, Beziehungsende, Lebensende…)”- Leute. Ende Ende Ende “Oh Himmel! Wir werden alle steeeerben!!!! Die Welt wird untergehen und wir werden alle nicht mehr sein.”

Sowas finde ich persönlich immer etwas albern und dumm. Natürlich ist Gewalt schlimm. Gewalt zerstört, prägt und krankt. Aber: sie ist überlebbar. Es fühlt sich nie so an. Es dauert immer endlos (im Gefühl). Es ist immer verheerend und schrecklich. Aber: sie wurde überlebt und sie wird es von vielen in der Phase noch immer überlebt. Manchmal muss man das Geschehen so runterbrechen auf diesen einen Satz, sonst wird man noch verrückt von der Angst dieser Leute. Ich weiß nicht wie sich bei manchen Menschen so eine überschießende Panik entwickelt.  (Obwohl naja: alle Therapeuten/ Helfer, die ich mal kennenlernte und die so waren, hatten selbst teils erhebliche eigene Traumata erlebt oder waren allgemein immer total schnell eine “Einheit mit uns” (hatten also im Punkt der professionellen Distanz komplett versagt). Auf jeden Fall vergessen diese Menschen immer eines: nämlich dass es sich bei ihrem Klienten um ein Wesen mit eigenem Denk- und Handlungspotenzial handelt. Dass es Ressourcen gibt. Dass es eine Eigenverantwortlichkeit gibt. Dass diese Klienten leben und dass sie überhaupt zur Therapie/Begleitung erscheinen! (Ich verstehe nicht wie sowas vergessen werden kann: Wie kann der  wohl größte/ “frevelhafteste”/ mutigste/ schonungsloseste/ eigenverantwortlichste Schritt den der Multiple bis zu dem Zeitpunkt jemals gemacht hat- nämlich den sich Hilfe zu holen, obwohl er nie Hilfe erhalten hat (also ein Verhalten, dass sich bis dato nie als “richtig” oder (mit angenehmer) Konsequenz beladen erwiesen hat), einfach vergessen werden? Wie passiert es, dass diese Tatsache nicht erstmal in aller Ruhe gewürdigt und als positive Ressource “festgetackert” wird?

Meiner Meinung nach, schürt so ein Verhalten von Helfern grundsätzlich die Abhängigkeit des Klienten und untergräbt bzw verhindert von vornherein die Entwicklung des “Für sich selbst eintreten”-Könnens. Wir haben uns phasenweise auch total auf solchen Menschen ausgeruht (teils erwische ich sogar nachwievor “Innenpersonen” die das tun bzw. zu tun gedenken). Aber sowas macht klein (“Ich bin zu klein/ zu schwach/ zu ohnmächtig/ zu hilflos/ zu krank, um XY zu tun”- das ist ein Phrasencocktail von früher: “Ich bin zu klein um mich zu wehren”; “Ich bin zu schwach um zu schreihen”; “Ich bin ohnmächtig und kann gar nichts tun”; “Ich bin hilflos und kann nichts ändern”; “Ich bin zu krank um ein Opfer zu sein (ich bin schon immer so) “ Das sind innere Wahrheiten, die nichts in der Gegenwart zu suchen haben- Helfer ganz allgemein, sollten ihre Klienten in der Trennung von Früher und Heute unterstützen- nicht ihnen das Gefühl geben, dass diese Wahrheiten nachwievor gelten (müssen- sonst wäre es ja nicht so wie es ist).

Die nächste Variante der Ausstiegsbegleitung ist das Vorgehen nach Lehrbuch. (Wobei- ich mir nicht vorstellen kann, dass das was ich gleich beschreibe wirklich irgendwo genau so steht).     Kein Telefon, kein Handy, kein Internet, keine Post, keine eigene Wohnung, kein eigenes Konto, ausschliesslich eigenes Eigentum (also keine Geschenke oder so) keine Kontakte ausser therapeutisch wertvolle; dann klappt das schon mit dem Ausstieg.

Über sowas kann man eigentlich mal herzlich lachen. So ein Vorgehen ist lebensfern und abhängigkeitsschürend. Es kann hilfreich sein abgeschottet zu sein, wenn massives Stalking, offene Bedrohnung und direkte Gefährdung von Leib und Leben vorliegen. Logisch. Als ERSTLÖSUNG kann es wirklich gut sein, sich erstmal zu fangen, zu sortieren (evtl. mit dem Therapeuten) und Boden unter die Füße zu bekommen. Daran gibts nichts zu rütteln. Aber: es gibt Menschen, die meinen für Menschen aus dem organisierten Verbrechen oder sadistischen Gruppierungen sei dies die einzig wahre Möglichkeit einen Abbruch bzw. Ausstieg durchzuhalten und zu schaffen. (Quasi das Eremitendasein als einzige Möglichkeit sich zu befreien)

Wir haben so eine Phase gehabt. Wir lebten bei einer Freundin und hatten nichts eigenes mehr. Weder mussten wir uns um die Lebenssituation noch um die Seelensituation kümmern. Für 2 Wochen war das wirklich gut und hilfreich. Wir hatten keine sichere Alternative woanders- aber gesucht haben wir auch keine. Nach den 2 Wochen kam die große Depression. So umfassend, dass sogar kleinste körperliche Bewegungen Schmerzen auslösten. Eine weitere Fessel an die Abhängigkeit.
Als es aufwärts ging (nach 4 oder 5 Monaten) waren wir soweit, dass wir uns der Freundin in genau der gleichen Art und Weise verpflichtet fühlten wie den Tätern. Und das bedeutet: auf Gedeih und Verderb.

Nun hatten wir das Glück, dass unsere Freundin nicht doof ist und niemals in irgendeiner Form von unserem Leid profitiert hat. Dass sie einfach nur nicht weggucken wollte. Aber wir hätten auch Pech haben können und uns an jemand anderen binden können. Wo würden wir dann heute stehen? Wir wären eine Art Haustier mit nichts anderem als Lebensrealität als dem was in der Wohnung bzw. im direkten Umfeld selbiger möglich ist. Und vermutlich würde unsere Freundin inzwischen ausgebrannt und unglücklich sein.  Der Preis der Freiheit? Mit nichten!

Das Coole an Freiheit ist, dass sie kostenlos sein muss um als solche zu gelten.

Die letzte Möglichkeit für äussere Sicherheit (durch Kontaktabbruch/ Ausstieg) zu sorgen ist auch die, die uns bisher am Besten geholfen hat, da sie umfassend ist.
Langsam, rational begründet, allein auf uns und unsere Fähigkeiten aufbauend und flexibel.

Es gab bei uns eine Zwinge aus äusseren und inneren Faktoren die immer wieder zu Täterkontakten führten. Da wir einige äussere Faktoren nicht ändern konnten (Ämter bzw. die gesetzlichen Regelungen drum rum und die direkte Abhängigkeit von staatlichen Leistungen etwa) war klar, dass der veränderbare Schenkel dieser Zwinge nur wir selbst sein können.

Wir haben nach dem direkten Akt der Verfügbarkeitsverweigerung gegenüber der Täterschaft alles an Stabilierungsangeboten angenohmmen was sich uns bot. Von Klinikaufenthalten bis Beratungs/Stabilisierungsgesprächen in Beratungsstellen, einer psychotherapeutischen Begleitung und natürlich auch der Freundschaft zu zwei Menschen in unserem Umfeld. Wir haben uns versteckt, wurden entdeckt, haben uns versteckt, wurden entdeckt…. etc Bis wir wirtschaftlich am Ende waren und einfach auch klar wurde: Hallo- die bringen uns dazu immer wieder zu ihnen zu kommen- wir verhalten uns wie Marionetten, dabei gibt es keinen Hinweis darauf, dass auch nur eine der Drohungen wahrgemacht wird bzw wahr gemacht werden kann ohne “aufzufliegen”. Irgenwann drang diese Information zu genug von uns durch, dass wir aufhörten uns zu verstecken, zu verkriechen, Verantwortung bzw Versorgung von Schutzbedürfnissen auf andere zu übertragen. Wir hatten endlich bemerkt, dass wir uns durch die Angst anderer (“Die könnten euch überall kriegen”), völlig irrational zu verhalten begannen. Natürlich fuhren wir auch folgende Schleife: “Ja wenn sie uns überall kriegen können, dann gibt es gar keine Sicherheit- wir sind ausgeliefert für immer!”

Quatsch! Ja: es gibt nie 100%ige Sicherheit. Ja: Man kann immer gefunden werden aber Nein: Deshalb ist man aber nicht (schutzlos) ausgeliefert (wie früher)!

Wir sind inzwischen an einem Punkt an dem wir sagen: Es ist egal wie oft und in welcher Form Täter mit uns Kontakt aufnehmen- wichtig für unseren Schutz ist nicht, wie wir uns fühlen, sondern wie wir uns verhalten! Egal wie verunsichert wir sind, egal wie groß der Drang (eingefolterte Zwang), der Wunsch oder die Liebe zu den Tätern ist: das was zählt ist, wie wir handeln. (Natürlich spielt hier eins ins andere rein und so strikt wie die Trennung nun bei uns ist, war sie früher auch nie. Und ganz sicher ist das nicht der Topf am Ende des Regenbogens!). Wir haben noch nie mit täterloyalen Anteilen arbeiten können. Das war bisher nicht möglich und ich denke im Moment ist es auch genau gut so. Mit diesen Impulsen umzugehen erfordert denke ich sehr viel mehr inneren Zusammenhalt und der hat sich bei uns erst in den letzten paar Jahren entwickelt. Irgendwann werden wir es sicher aushalten können zu sehen, was geschehen ist und irgendwann werden wir sicher auch aus dem rational wahrgenohmmenen “XY ist ein Täter” ein gefühltes und angenohmmenes “XY ist ein Täter- ganz echt und wirklich” machen können.

Aber das steht für uns nicht an erster Stelle (was manche Therapeuten ganz fürchterlich finden- doch wie gesagt: Der Klient muss bestimmen was wieso und wann angegangen wird. Es bringt nichts wenn der Therapeut sehr viel (naürlich verständliche, nachvollziehbare und berechtigte) Angst hat, diese auf seinen Klienten überträgt und dieser versucht eine (aber nicht seine!) empfundene Angst zu beschwichtigen (zum Beispiel mit div. “Ausstiegsmanövern”)- aber mit den Folgen (z.B. massiven Suizidimpulsen, Panikattacken, Schlaflosigkeit etc.) nicht auch allein zurecht kommen kann. Die Therapie der Wahl bei Multiplen ist die ambulante Psychotherapie- wenn der Klient aber von Krise zu Krise taumelt, kann der Therapeut ihn nicht mehr auffangen. Die Arbeitsbeziehung leidet (“Meine Klientin saugt mich aus”; “Mein Therapeut hilft mir gar nicht“ (mehr)” ) und wo endet so eine Schose im Allgemeinen? Für beide nicht im Bereich des Befriedigenden. (Wir haben uns am Ende von sowas in der Intensivstation wiedergefunden- die Helferin musste sich wegen Burn Out in Behandlung begeben).

Anerkennen, nachdenken, hinfühlen und dann geplant und kleinschrittig handeln (lassen)- das war das was geholfen hat. Wir haben Freunde, die auch die Täter anerkennen- sich aber nicht einschüchtern lassen, haben therapeutischen Kontakt, der das genauso handhabt und haben so die Möglichkeit genau diese Einstellung bei uns selbst zu verfestigen.

Wir hatten immer als grundsätzliches Ziel, dass wir wissen wollen wie “Leben geht”. Nicht: “endlich Ruhe (vor Symptomen, Ängsten, der eigenen Geschichte) haben”. Entsprechend waren die Therapieziele eher die Integration von Alltags”personen” um am Leben mit anderen (unbelasteten) Menschen überhaupt erstmal teilnehmen zu können (und nicht permanent wie ein Kaninchen vor der Schlange zu hocken z.B. wenn einfach nur ein Passant nach der Uhrzeit fragt, die Kassiererin im Supermarkt den Lebensmittelpreis sagt, die Straßenbahn voll ist, der Lehrer jemanden an die Tafel bittet…).

Dieses Ziel hätten wir auch mit noch bestehendem Täterkontakt erreichen können. Aber so wie wir es jetzt gelöst haben ist es perfekt- für uns! Es ist innen klar, dass es kein Zurück mehr gibt- das warum, wieso, weshalb; das tiefe Gefühls-Identitätschaos dazu wird seinen Platz bekommen- aber erst wenn wir es auch komplett (er)tragen können.
Bei all dem haben uns immer mehr die Helfer und Therapeuten geholfen, die nicht retten wollen, sondern begleiten und damit helfen.

Ein paar Hinweise für Betroffene, die sich durch Ämterdschungel, emotionale Abhängigkeit, ökonomische Abhängigkeit, physische und psychische Abhängigkeiten nicht in der Lage sehen “einfach zu gehen”:

Es gibt den “weißen Ring e.V.” der Opfern von Kriminalität hilft- auf verschiedene Art und Weise. Dazu gibt es in fast jeder Stadt eine (psychologische) Frauenberatungsstelle. Hilfreich kann ein Gespräch mit einem Mitarbeiter schon allein deshalb sein, weil man sich schon damit signalisiert: “Ich kümmere mich jetzt um mich.” Völlig gleich ob dann direkt eine lebensverändernde Wende erreicht werden kann oder nicht: Irgendwo innen bemerkt irgendjemand oder irgendwas, dass sich gekümmert wird.

Anrufen, hingehen, gucken wie es sich anfühlt.
Erwarte keine Retter- erwarte Begleiter!

Weiterhin kann es hilfreich sein sich mit den Statuten rund um Hartz4, Integrations- und Eingliederungshilfen auseinander zu setzen. Oft genug wird der Datenschutz verletzt, Antragssteller beim Jobcenter auf Abläufe verwiesen, die in akuten Notsituationen nicht angezeigt sind (z.B. kann ein Antrag auf Hartz4 bzw. die Gründung einer eigenen Bedarfsgemeinschaft nach Trennung vom gewaltätigen Ehemann mündlich bzw. formlos und sogar ohne Termin erfolgen und entsprechend auch zügig eine Einmalzahlung zur Sicherung des Lebensunterhaltes) oder auch Hilfen nur gezahlt wenn eine Bindung zu dem Ort in dem man zur Zeit des Antrags lebt bestehen bleibt. Man braucht für diese Dinge wirklich starke Nerven und die hat man schlicht nicht immer. Ein Gang über eine gesetzliche Betreuung oder die Zusammenarbeit mit einem SozialARBEITER (keine Sozialpädagogen!) oder auch einem Sozialverband lohnt sich also immer. (Wir kennen sogar jemanden der mal sagte: „Teils war ich richtig dankbar einen Widerspruch nach dem anderen verfassen zu müssen und dem Amt so richtig in den Arsch treten zu müssen- es war ein guter Einstieg erstmal gegen das Amt zu rebellieren. Statt gleich mit den Tätern zu beginnen“)

Ich wünsche allen die heute noch Gewalt erleben müssen ihren persönlichen Moment. Den Moment in dem die Erkenntnis: “Das will ich nicht mehr!”, das erste Mal aufblinken und sich aufmachen kann von etwas in ihnen genährt zu werden. Um letztlich zu einer Kraft zu werden, die über viele emotionale Täler hinwegtragen kann.

Bis zu diesem super coolen Sonderangebot, dass es kostenlos und überall auf dieser Welt geben kann:

Freiheit