#NetzfragtMerkel und Journalismus 2.0

Sie kann reden und vielleicht ist das ihr Beruf.
Bundeskanzler_innen tun eigentlich ständig genau das.  Reden. Rhetorik machen.
Und das dann Politik nennen.

Flo redet auch. Jede Woche veröffentlicht er mehrere Videos, in denen er redet, um etwas anzustoßen und Menschen an dem teilhaben zu lassen, was ihm interessant und wichtig erscheint. Wenn Flo redet, dann ist das keine Politik. Was Flo macht, verstehen weder unsere klassischen Medien noch unsere Bundesregierung und warum das ein Problem ist, kann man an der Berichterstattung über sein Interview von Angela Merkel sehr gut sehen.

Der YouTubekanal von Flo hat über 2 Millionen Abonnenten.
Das könnte eine Stadt sein. Oder zwei. Oder 200 kleine Dörfer.
Aber es ist YouTube. Also im Internet und also irgendwie dann doch nicht echt genug, um es ernst zu nehmen, weil: “Internet kann ja jede_r.”.

Internet und Reichweite kann aber eben doch nicht jede_r ohne verschiedene Leistungen, die analog passieren.
Deshalb gibt es Netzwerke, deshalb gibt es immer mehr YouTubekanäle, hinter denen eine Marke oder eine Firma oder eine Stiftung oder oder oder… steht.
YouTube Deutschland ist für verschiedene privilegierte Kreise eine stetig wachsende Werbelandschaft und auch Propagandaplattform.
Und vielleicht ist das schon der einzige Grund, weshalb Flo das Interview mit unserer Bundeskanzlerin machen durfte.

Junge Leute, denen auch mal zugehört wird, das macht sich gut auf der
Angela Merkel – Imagetour “Bürgerdialog”, die in diesem Jahr stattfindet, denn die große Koalition kackt ab und weiß das auch.
“Wir ham ja schon viel geschafft und das muss man den Jungen sagen, damit sie ihre Forderung im gleichen Kontext, wie die die Dinos um sie herum, sehen.
Und dann bitte die Klappe halten, weil Unterschiede zu machen zu Dinozeiten eben noch nicht Diskriminierung hieß und basta.”, scheint die Devise des Moments.

Jetzt wird Flo von vielen Journalist_innen als Nichtjournalist gelabelt und deshalb in seinen Fragen herabgesetzt, weil er nicht tat, was viele klassisch Journalistende getan hätten: nämlich für Zuschauer_innen/ Leser_innen bestimmte  Aussagen und Tendenzen “herauskitzeln”
(as in: manipulieren).

Der Maßstab an dem Flo gerade in den klassischen Medien gemessen wird, ist nicht passend und wer sich vielleicht einmal mehr mit seiner Arbeit, seinen Intentionen und dem, was er sonst noch so macht, beschäftigt, dem wäre das auch klar.

Neben all den YouTubeaccounts, in denen verkappte QVC-Formate, Produktreviews und Tutorials jeder Art am laufenden Band produziert werden, gibt es noch YouTuber_innen, die bereits unter “broadcast yourself” erfolgreich und reichweitenstark wurden. Flo gehört dazu, weil er weniger konstruiert, als aufzeigt und Raum für die eigene Meinungsbildung lässt.

Heimspiel für Merkel” kommentiert der Journalist Richard Gutjahr das Merkelinterview und lässt in eine Vorstellung von Politiker_inneninterviews blicken, die mehr von Gladiatorenkämpfen, als von Ermöglichung der Teilhabe von interessierten Menschen, hat.
Journalismus war vielleicht mal eine Schlacht um die neusten Infos.
Ist es manchmal vielleicht noch immer.
Doch für wen lohnt sich der Kampf um die Interviewminuten heute eigentlich noch?

Alle Informationen, die es braucht, gibt es inzwischen im Internet. Sämtliche Presseinformationen stehen fast überall im Netz bereit – keine Person dazwischen, die redaktionsgerecht und unterbezahlt irgendwas daraus zusammenschustert und auf totes Holz patscht, needed.
Der Journalismus als Vermittler ist tot.
Es lebe der Journalismus 2.0 .

Journalismus 2.0 geht davon aus, dass interessierte Empfänger_innen sich selbst tiefer informieren, wenn sie das möchten.
YouTube ermöglicht es, Menschen für Themen, Dinge und Entwicklungen zu interessieren und zu begeistern, ganz ohne sie zu belehren.
Und das ist, was Flo macht.

Das ist, was Flo mit diesem Interview sehr gut gemacht hat und wofür man ihm auch den Respekt und Anerkennung zu kommen lassen kann, den seine Arbeit verdient hat.

auf dem Weg ~ 1.2.

Über die Vlogs schreiben wir später mal ausführlicher.
Im Moment ist es einfach eine grobe Idee und der Wunsch zu machen, was uns gefällt.

P.S. viele Fotos vom Parkbesuch findet ihr in unserem Fotoblog „einfach mal angucken“

Blick ins You-(Tube)niversum

YouTube und wir- das ist so eine Sache.
Wir  werden das Ding ja voll rocken mit den Einschlafhilfen im Nature pur-Style- ist ja total klar- also so viel zur Position der Hannah Rosenblatt in diesem You-niversum – aber, andere Frage: Wann sind wir so alt geworden und wie kriegt man das wieder weg?

Vermutlich gar nicht. Trotzdem.
Aber will.
Also Anpassungs-TV. Nadia kennt ja immer die besten Schmink- und Kochtutorials und alles sowas und ich hatte ja zu Anfang diesen Jahres den Plan dieses Schminken auch zu machen und nicht mehr nur cool zu finden.
Ja… und dann hab ich gemerkt, dass ich morgens lieber gerne schlafe (und abends lieber ohne großartigen Sichtkontakt mit der Kopffront ins Bett falle) und es sich eigentlich doch nie lohnt mich zu schminken. Und das mit dem Kochen… ähem… Ja. Genau.

Seitdem schaue ich mir also unterschiedliche Videos an und will ich euch mal ein paar Kanäle empfehlen, die ich mag.

Im Moment schaue ich mir die Videos von Laura Isoke an, weil die noch am langsamsten sind.
Also sie schnasselt schön viel und macht nicht viele Schnitte. Das mag ich. Außerdem macht sie auch manchmal Videos mit ihren FreundInnen*, die gefallen mir auch am Besten.

Ansonsten haben unsere Lieblingsguys ja inzwischen schon einen zweiten YouTubekanal, wo man wunderherrliche Outtakes und sonstigen Killefit, außer ihren Musikvideos anschauen kann, was mir auch richtig gut gefällt.

Dann gibt’s noch den Hasslistenkönig aus Wien: Michael Buchinger, den ich allein schon wegen der Mundart feiere (aber auch wegen des Humors).

Außerdem in diesem YouTube: Coldmirror, die ich halt einfach mal feiere, because of darum halt. Kann man gar nicht so viel zu sagen außer: is halt einfach lustig bis hart an (und manchmal auch über) die Grenze. Guck ich gerne mal.

Jede Menge Denkthemen und so was haben wir zwar eigentlich schon der Uni, aber manchmal ist ein Thema doch mehr so noch Mauschel im Kopf und haben wir schon die einen oder anderen Momente des PING nach so einem Plätschervideo gehabt. Da gibt’s den Thinkingchannel, der noch mal so einen Bogen spannt, wo am Ende richtig was bei rum kommt.

Tjaaa und jetzt landen wir schon bei englischen YouTubekanälen. My jewish learning hat einen YouTube-Kanal, was ich auch cool find, weils mir manchmal leichter fällt zu verstehen, auch wenn ich nicht jedes englische Wort verstehe. Wenn ich auf deren Webseite lese und die ist voll gut und umfangreich, dann stolpere ich öfter über unbekannte Wörter und dann geht mir der Sinn flöten irgendwie.

Auch Horizont erweiternd finde ich feminist frequency, obwohl wir die Art Spiele, die sie oft erwähnt, gar nicht spielen. Aber es geht auch um Popkultur und allgemein Konsumkrams aus feministischer Sicht.

So. Fertig.
Ich dachte, es ist mal wieder ganz gut, was hochzuladen, das nicht wer weiß wie schwer und ächtzig zu lesen ist und ich hoffe natürlich, dass euch das ein bisschen gefallen hat.

Wir haben im August fast gar nichts groß gefilmt und überlegen jetzt noch ein bisschen herum, was wir so in Zukunft machen wollen. Irgendwie geht das eine Auge nicht richtig und das Hören schmiert öfter mal ab, das ist beim Filmen draußen dann voll verunsichernd und nicht mehr cool.
Bastelzeugs geht auch nicht so gut mit nur einem Auge, Redevideos ohne Gesicht auf dem Bildschirm sind bekanntlich auch eher meeh und Follow me around- Videos sind halt auch eher so mittelklug, wenn man nicht will, dass alle wissen, wo genau man wohnt. Wir brauchen also neue Ideen und so lange kann man sich unsere Naturschnarchvideos angucken.