gestern traf mich ein Schlag
oder zwei oder drei oder vier oder
vielleicht
berührte ich einen Moment ohne Schlag
Eine Sie aus dem jungen Früher hat uns getroffen
eine dieser Sies, die ruhig hätten einen festen Platz hätten haben können
als eine, deren Kopf man hält und deren Haut sich wie Seidenpapier unter den Fingerspitzen anfühlt
aber auch eine Sie aus einer Zeit, in der Gesichter unter Angstpulsen zerfließen und in Abflüsse verschwinden
Ich wollte mich zwingen an Sommerregen zu denken
an lange Küsse, Nähe, Ruhe, Gedankenwanderungen
das Urnormalste, was wir aus uns herausbringen konnten, inmitten dieses Mikrokosmos des sogenannten Wahnsinns
fern von allem
und jedem
Und aus meinem Zwang wurde Druck, der Druck aufstaute
und sich in einem stummen, trockenen, atemlosen Krampfweinen entlud
Wunder der traumatherapeutischen Stabilisierungskunst
Ausklinken ohne Klinke
Ich konnte mich nicht an die guten Gefühle heften
im Laufe der Zeit sind sie glattgeschmirgelt worden
Die Erinnerungen, die mich belasten aber beißen mich, wenn man sie weckt
sie sind rauh und kratzig, halten mich in der 5 Punkt Fixierung und stinken nach Sterilium
Ich werde wütender und wütender,
weil mir wirklich alles von beschissenen Erinnerungen zerfressen wird
Ich hab sie ernsthaft gemocht und ich glaube, wir wären ein Paar geworden, dass sich viel zu geben gehabt hätte. Unsere Zeit war schön für mich. Verrückt, wirr, schwammig, aber schön.
Ich bin wütend, weil es Unrecht ist,
dass mich etwas beißt, nur weil es geweckt wird
Ich schlage doch schließlich auch nicht alles kurz und klein, schreie, brülle die Welt in Scherben
nur weil
darum
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