die Veröffentlichungswoche

Ich schenkte dem Lehrer, der mir bei der Paginierung von “aufgeschrieben” geholfen hatte, ein Exemplar. Eine dreiviertel Stunde später gab er zwei Bestellungen von anderen Lehrer_innen an mich weiter.
Leute, die über das hier – also ALLES DAS HIER, was meine beiden Arme selbst in einem Bogen ausgestreckt nicht berühren können, nichts wissen.
Ist das ein Outing? Hm, nee. Aber vielleicht für sie. Wer weiß.

Menschen haben das Buch in der Hand gehabt und gesagt: “Oh das ist aber schön.”. Awkwardness at it’s max. Das wollte ich sie empfinden lassen – wieso klappt das so einfach? Das klappt doch sonst nicht? Oder doch? Wie reagieren Leute eigentlich sonst auf meine Machwerke? Ist das Dissoziation? Hm. Wer weiß.

Die Sonne scheint. Der Wind zupft an meinen Wimpern. “aufgeschrieben” zwischen Krokussen. Vor einer Steinwand. Vor einer Wand aus gesprungenem Glas. In eine Metallwand geklemmt. Auf Holz. Auf Gras. Was passt zum Buch, was zum Style des Instagramaccounts des Verlags. Oh man, alle werden sehen, dass wir .. dass das .. es ist wirklich jetzt da. Wir haben das gemacht und es ist da. Ist das Angst? Hm. Wer weiß.

Die Plastikfolie um jedes Exemplar ärgert mich. Die Grafiken sind nicht gelungen. An einigen Stellen ist der Text falsch gesetzt. Wenn man es aufmacht, stinkt es. Jedenfalls in meiner Nase. Das Papier ist zu dünn. Wir hätten noch so viel anders machen müssen. Mein Exemplar liegt drei Tage offen, dann muss ich reinschauen, weil mich Leute nach dem Inhalt fragen oder bitten etwas darüber zu sagen. “Es ist nicht so perfekt wie es an meinem Computer in den letzten 3 Monaten ausgesehen hat, das tut mir so unendlich leid, ich wollte es besser, richtiger, perfekt schaffen, aber vielleicht geht das auch gar nicht, vielleicht geht nur “gut genug”, findest auch “gut genug”, gut genug zum Angucken und Lesen?”, das will ich schreiben, aber das ist nicht, wonach gefragt wurde. Es steht für niemanden in Frage sich ihm zu widmen und vielleicht auch zu lesen. Das ist so krass. Oder? Hm. Wer weiß.

Die Sonne scheint mehr. Blendet, wärmt, brutzelt zuweilen.
Im Mailpostfach einige Anfragen für Lesungen. Beim Öffnen des Kalenders Zukunftsmusik. Hier Lesungen, da der Schulabschluss, dort Umzug zum Freund und, mit Bleistift am Rand, der Moped-Führerschein.
Ist das schön?
Ja. Ziemlich.

das Buch

“Ich freue mich euch mitteilen zu können…” so liegt der Textanfang schon ein paar Tage in meinem Notizbuch. “Ich freue mich”, ist so falsch wie wahr und das verwirrt mich.
Ich freue mich, dass es jetzt fertig ist.
Ich freue mich, dass ihr mir mitteilt, dass ihr euch über das Buch freut .
Unser Buch. Meine Wörter in Kapitel und Seiten eingerahmt.
Was gesagt werden muss.te, aufgeschrieben.

Es ist schön. Ein guter Text. Alles daran ist mir wichtig. Vielleicht noch zu wichtig, um anderer Menschen Blicke, Denken, Fühlen dazu, ohne Angst und Schmerzerwartung wahrzunehmen.
Vielleicht geht das nie weg, aber vielleicht ist das auch gut so.

Im März kann man es kaufen. Jetzt kann man es vorbestellen.
Manche kennen die ersten groben Anfänge des Manuskriptes aus diesem Blog.
Es ist mehr geworden seitdem. Anders. Und, etwas anderes.

Wir werden ab Sommer 2019 Lesungen machen.
Die Termine und Orte teilen wir rechtzeitig hier mit.