Film-Tipp: „The Peanut Butter Falcon“ – #DisabilityPrideMonth

Zack ist 22 Jahre alt und lebt in einem Altersheim. Sein Traum: Wrestler werden – sein Plan: aus dem Altersheim abhauen und zur Wrestlingschule gehen. Sein Handicap: Pflegerin Eleanor, die für ihn zuständig ist.
Mit Hilfe seines Mitbewohners gelingt Zack die Flucht durch das vergitterte Fenster seines Zimmers bis unter die Plane des Bootes von Taylor. Dieser ist Fischer, hat gerade den Fang von anderen gestohlen und deshalb einen Arsch voll Ärger. Als Taylor auch noch die Netze der Fischer anzündet und mit dem Boot flieht, kommt es zu einer Verfolgungsjagd durch den Sumpf, während der sich Zack nicht mehr versteckt hält und Taylor ihn findet.
Taylor hat keinen Bock auf Zack, Zack hingegen hat Bock auf Freunde, Homies, Buddys. Nach einigen Irrungen und Wirrungen sind die beiden auf dem Weg in die Stadt, wo die Wrestlingschule ist. Eleanor hinterher.
Zack sagt Taylor, dass er ein Mensch mit Down-Syndrom ist, Taylor ist das scheiß egal. Taylor sagt Zack nicht, dass er um seinen Bruder trauert und deshalb Probleme hat, Zack ist das egal. Die beiden machen Freestyle-Training, bauen ein Floß, werden von Eleanor gefunden, fahren zu dritt weiter, bis sie bei der Wrestlingschule auftauchen. Die gibt es seit 10 Jahren nicht mehr, erfährt aber ein kleines Revival für Zack.
Taylor wird erneut von den anderen Fischern gefunden und von einem verletzt.
Am Ende sitzen alle drei im Auto auf dem Weg nach Florida.

Das Roadmovie „The Peanut Butter Falcon“ ist meiner Meinung nach eine klassische Abenteuerkomödie, die auch mehr hätte werden können. Schön ist, dass Zack von einem Mann mit Down-Syndrom gespielt wurde. Schade ist, dass es ein Film ist, der nichts weiter will, als ein Jungsabenteuer zu erzählen.

Beide Männer stehen vor der Frage, was sie wie mit ihrem Leben machen wollen und können. Der eine wird von der direkten wie indirekten Lebensumgebung behindert, der andere von sich selbst bzw. seiner Trauer. Verhandelt wird nichts davon konkret, sondern in Flashback-Passagen und Gesprächen über die Personen deutlich.
Der Film ist witzig, zuweilen klamaukig, aber auch spannend und herzlich. Er schafft es, Zacks Behinderung sowohl in seinen Lebensumständen als auch den Menschen und ihrem Verhalten ihm gegenüber zu verorten, er schafft es jedoch nicht mehr Facetten als die des jungen Mannes, der starker Wrestler und cooler Homie sein will zu zeigen.
Die (natürlich) heterosexuelle Liebe ist den Leuten ohne Down-Syndrom vorbehalten und diese Liebe ist die Nische, in der für die Antagonistin Eleanor noch Platz gemacht wurde.

Der Film kann trotzdem einen trüben Tag erheitern und sicherlich auch als Vorbild für behinderte Menschen, die davon träumen Schauspieler_in zu werden, funktionieren.

Wo ihr „The Peanut Butter Falcon“ streamen könnt, erfahrt ihr hier.