durchaushalten

Der Regen schneit in aller Unförmigkeit auf uns runter, als wir durch den Wald nach Hause laufen. Sie könnte schreien vor Schmerzen, doch wieder ist es das Fehlen einer konkreten Quelle, die einen Ausdruck dessen unlogisch macht. Die Haut ist taub. Kalt, aufgerissen, feucht unter Kleidung. Weh tut es darunter.

„Es ist ja kein Aufgeben von allem“, sagt sie und argumentiert uns in eine Mauer hinein. „Wir sind viele, ja, aber das allein bedeutet doch nichts weiter. Außer Arschkarte halt.“.

Sie hat zuletzt am Wochenende mehr als 2 Stunden geschlafen. In unser beidaller Blut schwimmen Medikamente, die man nicht ins Klo entsorgen darf.

Klausurenphase. Zweifelzeit. Beklommenheit.

Während die Schritte unter uns in Matsch und Regenwasser verwinden, denken wir einander mit Gefühlen und Wahrheiten zu. Wissen, der Schlafmangel verzerrt alles. Die Not hat keinen Platz, dort wo wir sind. Wissen, wo wir sind, hätten wir nie hingemusst.

Wir laufen weiter. Nach Hause. Zu Tee am Küchenfenster und Klausurenvorbereitung auf dem Schoß. In unsere Festung des Durchaushaltens.