irgendwie fast ganz plötzlich…

… erwachsen.

Ich hab noch nie ein Zimmer für mich gebucht.
Vielleicht hab ichs deshalb gleich erst mal falsch gemacht. Vorsichtshalber.
Nicht, dass mein Kopf, meine Arme und Beine plötzlich aus dem Haus heraus wachsen und ich einen Keks zum Schrumpfen essen muss.

Man weiß ja, wie zuverlässig die BewohnerInnen dieses Wunderlandes sind.

Morgens trinke ich nicht mehr nur Kakao oder Tee. Es ist Kaffee mit Oberflächenspannungsexperiment. Manchmal auch ein Lappenaufnahmekapazitätstest.
Ich muss die Welt manchmal doch noch physikalisch testen.
Man weiß ja nie.

Wenn ich Musik höre, müssen meine Trommelfelle in alle Richtungen gewuschelt werden.
Geht ja nicht, wenn nur meine Haare zu Berge stehen, weil ich die Welt, G’tt und das Leben umarmen muss, vor lauter Dankbarkeit für so ein schönes Beben in Herz und Seelennähe.
“Nach mir die Sintflut- jetzt habe ich alles– das Beste, das Schönste, das Alles von Allem, gehört” will ich dann rufen.
Nachdem ich meine Hüften sorgfältig in einen Rettungsring geklemmt habe.
Man weiß ja nie.

Und plötzlich sagen sie nicht mehr: “Du solltest besser betreut werden.”.
Und plötzlich stehe ich da und spreche über Dinge, die andere im Rahmen ihrer Berufe erlernen.
Mit einer Tasse in der Hand, der Rücken gerade, die Stimme im ruhigen Bereich. Offene Augen registrierend, spürend, dass mein Wirken nährend ist. 

Nein, es ist nicht nur erwachsen spielen.
Ein bisschen vielleicht noch. Ich bin 18 und lebe das Leben einer 27 Jährigen.

Aber ich kann das.
Ohne Betreuerinnen, ohne eine Familie.
Ich kann das, weil ich das jetzt eben kann.

Irgendwie und einfach so.
Obwohl ichs doch gar nicht so genau weiß.

Gleich mal die Herzfasern durchflattern lassen (ganz laut!):