Tag 14: komische Wünsche

An Tag 14 fahren wir durch Kassel und erledigen unsere Dinge. Es weiß nicht, ob es regnen will. Aber kühl ist es und gibt dem stinkenden Krach einen Rahmen.

Dann schnecken wir in Richtung Guxhagen. Laufen bis die Füße weh tun. Kämpfen mit den Steigungen bis die Muskeln sich nach Holz anfühlen.

Es sind heute nur 10 Kilometer und ein kurzes Gewitter, das wir zu überstehen haben. Das Gewitter verbringen wir in einer kleinen Kapelle kurz vor Büchenwerra. NakNak* rollt sich ein und lauscht dem Donner. Wir lesen einen Reisesegen und kriegen Angst bei der Vorstellung, jemand/etwas könnte uns immer beobachten.

Trotzdem ist es ein guter Moment. Das Gewitter bringt warme Luft und wir haben Zeit unsere Lunge darauf einzurichten. Wir teilen uns einen Apfel mit NakNak* und einen Dank ins Gästebuch.

Dann fahren wir weiter auf den Campingplatz für heute.

Dort ist eine Familie. Drei Kinder zwischen 2 und 6, zwei Erwachsene. Die so lieb miteinander sind. Selbst als die Kinder knatschen und müde sind. Ich will das auch, denke ich und wundere mich darüber. Denn eigentlich will ich das nicht. Ich will eines der Kinder sein aber doch ich. Erwachsen, halbwegs selbstbestimmt und autonom. Dann denke ich, was die Kinder haben will ich. Dieses lieb miteinander sein.

Später will ich auch noch duschen. Am Abend! Und später will ich Fanta.

Ich mache das alles. Duschen, Fanta trinken, eingemummelt im Schlafsack sein und ein Hörstück anhören.

Mir kommt das komisch vor. Wie ich lieb mit mir bin und es nicht mal so richtig glauben kann.