Tag 10: in Höxter

… gibt es ein Unesco-Kulturerbe. Man höre und staune. Es ist eine ehemalige Klosteranlage der Benediktiner und vieles mehr – so alt ist das Ding. 

Das spezielle Erbe ist das hier:

Es ist das Welterbe Corvey bzw. der Blick auf das karolingische Westwerk. 

Wir haben uns einen 20 Minuten-Spaziergang in der Anlage gekauft. Es gibt aber noch Führungen, ein Museum und ein Café. Nehmen wir bei der nächsten Gelegenheit mit.

Es ist eine riesige Anlage. Wir laufen durch und versuchen uns vorzustellen wie das war. Damals. Vor 300- 400 Jahren. Leben in so einer Art Selbstversorgerkommune mit keinem höheren Auftrag als zu arbeiten und zu beten. 

Ich denke, dass es ein hartes Leben war. Aber vielleicht doch auch befriedigend. Was für Optionen hat man heute noch, sich derart institutionalisiert und gesellschaftlich halbwegs wertgeschätzt zurückzuziehen, um sich dem Spirituellen/Geistigen zu widmen?

Es ist doch seltsam wie (überwiegend) körperlich die Institutionen sind, in die man sich heute begibt, wenn man etwas braucht oder erlangen will, das aber doch oft auch erst einmal ein bestimmtes Mindset („geistigen Nährboden“/innere Bereitschaft) erfordert. 

Schulen zum Beispiel. Oder auch Klinken für Psychotherapie und Psychiatrie. Es geht um Alter, um Diagnose (im Sinne von „am Körper beobachtete Probleme“), Verwahrung und Kontrolle. Und natürlich um Entwicklung. Irgendwann dann. Wenn man es schafft allen die Zeit zu geben, die sie brauchen.

Beim Laufen durch die große Anlage dachten wir, dass es ja schön ist, wenn solche Stätten der inneren/geistigen Einkehr und auch Weiter/Ausbildung über so viele hundert Jahre erhalten und weiter gepflegt werden. Aber was ist damit jetzt wirklich gewonnen? Wäre es nicht gut, wäre das Ding heute noch für Bildung, Zuflucht, Einkehr und Heilung benutzt? Es wurde doch dafür gebaut? 

Später gingen wir durch die Altstadt von Höxter. Eine der ältesten Städte Norddeutschlands. Schöne Häuser gibt es hier. Viel Kultur und Interessantes. Man muss sich dafür wirklich mal ein langes Wochenende nehmen.

Morgen geht es noch bis nach Bad Karlshafen auf dem Weserradweg weiter. Danach geht’s weiter auf der „Märchen- und Sagenroute“ wie der hessische Fernradweg auch genannt wird. Bis nach Hofgeismar. Ab 9 Uhr solls regnen sagt das Regenradar. 

Mal sehen.