Rekonvaleszenz 

Wir liegen mit NakNak* in der Flauschhöhle unter unserem Schleiereulenschlafnest. Schlafen, wachen auf, berühren uns. Ich warte auf ein Kinderinnen, das ich zuletzt verstört und panisch nach Luft schnappend wahrgenommen habe. Irgendwann zwischen dem Registrieren von NakNak*s Leiden und dem Gefühl viel zu langsam durch „diese g’ttverlassene Kackscheißpampa“ zu strampeln.

NakNak*s Zustand ist stabil. Sie frisst, trinkt, piescht, schläft und lässt sich gut vom Lecken an der unfassbar großen Wundnaht abhalten.

Ich merke, wie froh ich bin, zumindest heute, nicht weiter als bis in den Garten raus zu müssen. Merke, wie sehr wir keine Haut mehr haben, um angeschaut, angesprochen, von mehr als dem geschriebenem Wort berührt zu werden. 

Die Haut, die wir hatten, haben wir für das Sprechen mit unserer Therapeutin aufgebraucht. Für die abstrakte Annäherung an die Erfahrungen dieses Kinderinnens, die Instruktion zur Reorientierung im Heute, das Heute ist, und das Moment, in dem ich verstehe, wie schrecklich NakNak*s Anblick für das Kinderinnen gewesen sein muss.

Wie schrecklich es sich selbst fühlen könnte. Wie schrecklich ich mich fühlen könnte. Wäre ich nicht ich und dieses Kinderinnen nicht dieses Kinderinnen.

Und während wir mit diesen Gedanken neben dem Hund im Heilungsprozess liegen, bekomme ich eine Ahnung vom Ausmaß dessen, wovon wir im Innen zu heilen versuchen.

Und versuche keine Angst zu bekommen.


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