die Sonnenfinsternis

Einige Wochen nach unserem Kurzverbleib an dem früheren Zuhause fiel es mir wieder ein. Einerseits ganz leicht, als hätte ich es selbst erlebt, andererseits als erzähle ich mir eine Geschichte.

Sie standen auf dem Balkon und guckten durch besondere Brillen in den Himmel, auf die Sonne. Das Licht, das durch die Baumkronen fiel, wurde sichelförmig. J. sagte: „Die Schatten.“ „Das ist die Sonnenfinsternis“, sagte die Mutterfrau. „Nacht ist auch Sonnenfinsternis“, sagte J. und unendliche Leere folgte.

Das war am 11. August 1999. Für einen Moment hatten sich ihre Welten berührt.
J. hat nie wieder etwas gesagt.
Die Bäume stehen immer noch da.