der Schnack

Neulich hatte ich einen Schnack. Es ging um E-Bikes. War früh am Morgen, gerade hatte ich das regionale Käse Werbeblatt beim Bäcker liegen lassen und war zu meinem Rad gegangen.

Es war spontan und ok. Und merkwürdig.
Seit wir hier wohnen, denken wir daran herum, ob wir unser Rad aufrüsten lassen oder nicht. Es ist so schön leicht, das ist perfekt für lange Radtouren. Aber seit wir hier wohnen, konnten wir noch keine lange Radtour machen. Und wenn alles so kommt, wie wir es uns wünschen, werden wir dieses Jahr eine kleine machen können und dann erst mal einige Jahre nicht. Jedenfalls nicht so.
Hier gibt es Strecken, wo man über viele Kilometer dem Wind komplett ausgeliefert ist und von da aus wo wir wohnen, ist einfach jeder Weg irgendwohin ~eine Strecke~.

„Ich wollte erst keins, ich bin ja noch nicht so alt“, sagte die eine Person, die andere lachte und machte eine wegwerfende Handbewegung. Da ist sie wieder. Die Idee man müsse für alles eine Bedingung erfüllen. Man dürfe nicht einfach haben, was man sich wünscht, nicht einfach probieren, was man gut findet. Und das merkwürdige Weglachen von etwas, das nicht wegzulachen ist.
Und dann die Einigung darauf, dass es einfach cool ist, mobiler zu sein als vorher. Öfter zu fahren als vorher. Mehr Kraft zu haben als vorher.

Wir verabschieden uns, ich fahre los. Fahre zurück als mir auffällt, dass ich das Anzeigenblatt vergessen habe. Auf dem Weg nach Hause bläst mir der Wind die Tränen aus den Augenwinkeln. Ich denke über Bedingungslosigkeit nach und wie wir, der Partner und ich wohl schaffen werden, F. zu vermitteln, dass es einen Unterschied zwischen Priorisierung, Privilegierung, Bedingung und Voraussetzung gibt.
Vermutlich wird auch das ~eine Strecke~.


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