Angst, Panik, Medizin oder: für eine Kurznarkose reichen keine Todesängste

Wiesenblüte2Manchmal denke ich, dass es daran liegt, dass man auf diesem Stuhl irgendwie aufgeklappt wird.
Man liegt überstreckt auf dem Rücken, der Mund ist offen und außer der Decke und dem Kopf der Zahnärztin, sieht man nichts.
Manchmal denke ich: “Wenn ich mir wenigstens angucken könnte, was sie da macht. Wenn ich sehen könnte, was sie sieht, dann könnte ich ihr Schritt für Schritt folgen, mitmachen und mitdenken. Verstehen, was dort passiert.”.

Dass ich es nicht kann, erklärt mir manchmal meine Panikschübe bei der Zahnärztin.
Ich bin in dem Moment so passiv wie es nur geht. Mein ganzer Kommunikationsapparat ist außer Gefecht und empfängt trotzdem noch alle möglichen Warnsignale.

Manchmal denke ich kurz, dass mich jemand anfassen könnte und manchmal kippt es in die Überzeugung, jemand würde mich jetzt gleich sofort anfassen und wie einem vorauseilendem Gehorsam folgend, fühle ich auch schon, wie es ein jemand tut.
Ich merke, wie sich die Muskeln in meinem Brustkorb zusammenziehen und der Panikzug rollt über mich drüber. Dann ist es aus. Keine Luft, der saure Geschmack im hinteren Teil der Zunge, das Rauschen im Kopf, die Ziellosigkeit des Handelns, die Wortlosigkeit, die Verwirrung über die Stasis der Umgebung.

Ich dachte, es wäre mir eine gute Hilfe das Tavor (ein Beruhigungsmittel) zu nehmen und die Behandlungen so etwas gedämpfter zu erleben.
Das Problem ist, dass Dämpfung auch die Gefahr des Kontrollverlustes birgt. So gerate ich in Panik und bin körperlich dabei aber gebremst in den Fight or Flight- Modus zu wechseln.
Für meine Zahnärztin ist das super- die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihr vom Stuhl springe und wie ein Schmetterling durch ihre Praxis flattere, ist geringer. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ich reflexhaft die Arme vor den Kopf hebe und sie anstoße, während sie mit einem Werkzeug in meiner Mundhöhle arbeitet, ist geringer.
Emotional ist es aber ein Wiedererleben von Gewalterfahrungen.
Ich schalte in den Freezemodus und versinke in einer Wolke.  Ich bin nicht mehr da und könnte selbst die Frage, ob ich noch lebe, nicht mit Sicherheit beantworten.

Sie könnte dann alles an mir und mit mir machen- ich würde es nicht richtig wahrnehmen.
Und das ist schlecht für uns beide.
Sie fragt mich, wie sich eine Füllung anfühlt, ob alles gut sitzt. Sie fragt mich nach Schmerzen und/ oder wartet auf eine Schmerzreaktion während der Behandlung. Und ich kann ihr diese Fragen nur selten korrekt beantworten. Entweder, weil die Nervbetäubung das Beißgefühl sowieso beeinträchtigt oder, weil ich mich fühle, als würde ich beißen ohne das eigene Gebiss zu benutzen.
Ich reagiere so rudimentär auf das, was sie fragt oder sagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer falschen Angabe hoch ist und am Ende sitze ich häufiger in ihrer Praxis als eigentlich nötig.

Ich bin Kassenpatientin ohne Einkommen. Sie verdient nicht an mir und mein Risiko Zähne zu verlieren, weil Zahnerhaltende Maßnahmen zu teuer sind, ist enorm hoch.
Für mich ist es zum Heulen.
Vor Schmerzen zum Einen, denn ich kann inzwischen eigentlich gar nichts mehr essen, ohne irgendwie vorsichtig und/ oder in Schmerzerwartung zu sein. Und vor Angst zum Anderen. Denn nicht nur die Angst vor der Angst dort zu liegen und in Panik zu rutschen, vereinnahmt mich, sondern auch die Angst, die zur Panik wird und die Angst, dass es sich nie verändert und es keine Alternativen gibt- keine Chance auf Rettung und Erlösung auf einer dieser Achsen, weil sowohl finanzielle als auch medizinisch vertretbare Möglichkeiten schwer zu erschließen sind.

Nach der letzten Zahnbehandlung wünsche ich mir mehr denn je eine Kurznarkose für alle weiteren zahnmedizinischen Eingriffe an mir.
Ich kann einfach nicht mehr.
Also schaute ich, was andere Praxen anbieten.

Eine Praxis in meiner Stadt bietet medizinische Hypnose und Lachgasbetäubungen an.
Lachgas wird schon seit 150 Jahren erfolgreich in der Medizin eingesetzt, um den PatientInnen* ein Wohlgefühl zu vermitteln.
Dennoch- für mich klingen die Beschreibungen der PatientInnen* sehr nah an dem, was ich “die weiße Wolke” nenne (anstatt “ich dissoziiere” zu sagen) und neben Händen, die meinen Mund eröffnen und Geräte darin parken, die mir Schmerzen verursachen, auch noch eine Lachgasmaske über meiner Nase zu haben, macht mich schon bei der Vorstellung ängstlich.

Medizinische Hypnosen fallen für mich ebenfalls flach, weil allein eine Leerhypnose (eine Sitzung ohne Behandlung um herauszufinden, ob es bei mir funktioniert) um die 200€ kostet, die ich selbst aufbringen muss. Außerdem haben medizinische Hypnosen das Ziel einer Trance bzw. eines tranceartigen Zustandes. Von Schmerzen befreit auch eine Hypnose nicht und, ob ich mit meiner dissoziativen Störung nicht bereits in der Vorbereitung der Hypnose dissoziiere (anstatt in Trance zu gehen- was tatsächlich ein Unterschied ist) ist für den anderen Menschen, der mich hypnotisiert, nicht unbedingt leicht erkennbar.

Und: das Gefühl der Passivität bei vollem Bewusstsein, das für mich durch das jahrelange Erleben von Gewalt noch immer untrennbar mit der absoluten Passivität (der absoluten Unterwerfung) verbunden ist, würde nach wie vor bestehen.

Mein Kopf, mein Bewusstsein, meine Wahrnehmung der Situation ist das “Problem” und das ist etwas, das mir bis heute im Bewusstsein vieler MedizinerInnen fehlt, wenn sie mit mir als Angstpatientin mit Traumahintergrund zu tun haben.

Deutlich gemerkt habe ich das letztens bei meiner Gynäkologin.
Auch sie ist, wie meine Zahnärztin auch, sehr freundlich, nimmt sich Zeit zum Erklären, was dran ist. Auch bei ihr schaffen wir es in freundlich scherzhaftes Geplänkel zu gehen, das uns über das Gefühl hinweg hilft in einem kritischen Fokus zu stehen. Dass das Gefühl berechtigt ist, wissen wir (einfach ja schon dadurch, dass wir nur medizinische Hilfe annehmen, wenn es (unaushaltbare) Schmerzen gibt oder allgemein etwas “nicht richtig (=wie immer)” läuft), aber die Unterscheidung, dass von der Sichtbarkeit eines Mangels oder Defizits nicht unser Leben abhängt- wie früher in Gewaltkontexten- ist sehr wichtig für uns.
Wenn wir es nicht schaffen das Gefühl einer Mängelprüfung abzulegen, dann wird die Wahrnehmung aller Beschwerden und allgemeiner Körperempfindungen nach wie vor blockiert (abgetrennt) und es fühlt sich für mich an, als wäre nie etwas gewesen – bis ich die Praxis verlassen habe.

Meine Frauenärztin musste meinen Körper untersuchen und wir sprachen darüber, was ich brauche, um nicht von der Angst in die Panik zu rutschen.
Ich hatte meine Karteikarten dabei, auf denen ich meine Stichpunkte aufgeschrieben hatte, konnte es aber auch so gut aussprechen (was für mich schon ein Marker war für: “Yeay- ich habe einen guten Tag, bin gut orientiert und klar”). Ich sagte ihr, dass ich wissen muss, was sie macht- aber nicht nur was sie direkt tut, sondern auch warum und wozu (und gegebenenfalls womit). Es erstaunte sie, dass ich sie darum bat auch Fremdwörter zu verwenden und im Zeitraum der Untersuchung auf Einschätzungen und Untersuchungsergebnisse zu verzichten und mir diese erst dann zu sagen, wenn ich wieder angezogen (gesichert) sei.

Ich erklärte ihr, dass ich bereits Angst habe und die Schwierigkeit der Panikverhinderung darin besteht, dass es mir schwer fallen bis unmöglich sein kann, die Situation in dem medizinisch sachlichen Kontext wahrzunehmen (und geistig für mich präsent zu halten) in dem sie stattfindet. Es reicht nicht, wenn sie mir sagt, dass sie mich gleich berühren wird – das werde ich merken, ob sie es sagt oder nicht. Wenn sie mir aber sagt: “Ich werde Sie mit meiner Hand und diesem und jenem Instrument da und da berühren, um dieses und jenes zu tun, um dies oder das zu untersuchen, um das und das auszuschließen” , bekommt sowohl die Situation, als auch die Berührung einen Kontext und mein Gehirn bekommt Futter um den langen Weg der Reizleitung zum Frontallappen zu schaffen, anstatt aufgrund von zu wenig Informationen auf altbekannte Selbstschutzreflexe zurückgreifen zu müssen (was dann die Fight, Flight, Freeze- Reaktion (der kurze Weg) ist).

Das Angefasst werden allein ist nicht, was Panik in mir verursacht. Es geht auch um den Anspruch dabei still zu sein, sich Schmerzen nicht ansehen zu lassen, lächeln zu müssen und auf Fragen (richtig) antworten zu müssen- obwohl man nicht weiß, was eigentlich warum gerade vor sich geht.
Die Gynäkologin hatte mir Schmerzen bei der Untersuchung verursacht, aber einfach, weil mir klar sein durfte: “Sie hat das und das gemacht, um das und das auszuschließen und sie braucht meine Äußerungen von Schmerz (oder auch anderen Gefühlen), um die Symptome einzuordnen.” und, weil ich bei der Einordnung dieser Symptome auch direkt beteiligt wurde, (indem sie mir sagte, was sie wie einordnete) konnte ich genug Marker wahrnehmen, die mich in meinem Sein als mündige erwachsene Patientin versicherten.
Natürlich habe ich gezittert, hatte kalte Hände und schwankte zurück in die Kabine, aber ich bin weder in andere States oder zu anderen Innens gewechselt, noch hatte ich Panik, noch kam es zu einem Wiedererleben, obwohl sie im Grunde alles getan hat, was mein Gehirn zu traumareaktiven Mustern hätte greifen lassen können.

Ich habe das Gefühl, dass bei MedizinerInnen* durchaus das Bewusstsein dafür da ist, dass ihre direkten Handlungen zu Verwechslungen und Fehlwahrnehmungen der Gesamtsituation führen können.
Doch die Reflektion auf sich und die PatientInnen* zusammen in einem bestimmten Kontext fehlt. Vielleicht hat es damit zu tun, dass unsere Medizin als Wissenschaft die maximale Trennung zu den PatientInnen impliziert und vorschreibt. Also ganz bewusst keine Gemeinsamkeit mit den Menschen, die behandelt werden, produziert werden dürfen.
So entsteht allerdings auch der blinde Fleck des einfach immer gemeinsamen Kontextes einer Situation, in der es um Defizite oder Mängel (“Krankheiten”), Macht und Ohnmacht, (Zu-/Ver-/ sich) Trauen und Verantwortung geht.

MedizinerInnen* sind keine Geister oder eine Art Metakraft, die sich nur in Form von Instrumenten an den PatientInnen* manifestiert.
Wenn ein Mensch zu ihnen kommt und ihnen sagt: “Ich habe (zwischenmenschliche) Gewalt erfahren”, muss in ihnen alles anspringen, um das Gewaltverhältnis MedizinerIn* (aktiv behandelnd) – PatientIn* (passiv behandelt werdend) zu begradigen, um dem traumatisierten Gehirn in dem Menschen so wenig Verwechslungsmöglichkeiten wie möglich zu bieten und damit einer Retraumatisierung entgegen zu wirken.

Ein Marker für “Heute ist Heute und nicht Damals, als…” ist manchmal schon die Möglichkeit der Patienten, kleine Handgriffe selbst tun zu dürfen.
Ich finde es zum Beispiel gut, wenn ich beim Augenarzt mein gesundes Auge selbst zuhalten kann, damit ich den funktionierenden Kanal selbst regulieren kann, während der Arzt mein Auge mit wenig Sehvermögen im Fokus hat oder auch bei der Zahnärztin den Speichelsauger selbst zu halten, oder bei der Gynäkologin die Wahl treffen zu können, ob sie ein Spekulum verwendet, das sie einhändig verwenden kann oder eines bei dem ich die zweite Hand werde.

Ein weiterer Marker ist auch die Wahl über die Art der Information, die man erhält, zu haben. Ich finde es gut, wenn ich so viele Fragen stellen kann, wie ich brauche, um mich für den Moment der Untersuchung und/ oder Behandlung so richtig in das Thema, den Raum und den Kontext einzuwurzeln, anstatt einen standardisierten Vortrag erzählt zu bekommen, der an meiner (LaiInnen-) Sicht vorbeigeht.

Nicht alles was ich bei MedizinerInnen* sage, hat Hand und Fuß, ist wichtig oder relevant – aber ich sage und erkläre alles, weil ich denke, dass es wichtig und relevant ist. Ich glaube, meine Theorien über bestimmte “Krankheiten” an mir sind für manche ÄrztInnen eher amüsant als hilfreich zur Diagnose und Behandlungsplanung, aber ich habe Gründe dafür zum Beispiel zu denken, dass sich unter meinem Backenzahn ein Hämatom gebildet hat und es deshalb immer so einen komisch dumpfen Schmerz unter meinem eigentlich toten Zahn gibt; oder, dass es so etwas wie Beckenbodenmuskelkater geben könnte oder, dass in meinem Glaskörper irgendwas zu viel drin ist.
Ich darf von meinen BehandlerInnen* erwarten, dass sie mir zuhören und mir sagen: “Ja, ich verstehe, dass sich das für Sie so anfühlt, das kann manchmal kommen, wenn….” und dann kommt eine ordentliche Erklärung, die mir logisch schlüssig und unter Beachtung aller meiner Nach- und Nebenfragen dazu vermittelt wird.
Weder Zeitdruck, noch dass ich nicht daran sterben werde, dürfen Gründe sein, weshalb mir nicht erklärt wird, was los ist. Und zwar ohne herablassende oder mahnende Grundhaltung- wie gesagt: MedizinerInnen* sind keine Schwebegeister über den Dingen, sondern InteraktionspartnerInnen in einer bestimmten sozialen Situation, die durch ihr Verhalten und ihre Machtposition definiert ist und entsprechend markiert werden muss.

Ein weiterer Marker, der meinem traumatisiertem Gehirn hilft das Heute nicht mit dem Früher zu verwechseln ist: respektvolle Interaktion
Beispiel Chirurgie: Es macht einen Unterschied, ob mir ein Arzt einfach die Betäubungsspritzen setzt und dann losnäht, oder, ob er mir erzählt, was er womit betäubt und womit er wie näht.
Als ich noch häufiger an selbstgesetzten Schnitten genäht werden musste, habe ich das stumme zugemacht werden, wie eine Strafe empfunden, bei der symbolisch auch meine Gefühle und die Botschaft hinter den Wunden wieder in mich zurück gestopft wurden. Das war für mich wie eine Art Stopfmast und damit ebenfalls eine Wiederholung von Gewalterfahrungen auf emotionaler Ebene.
Irgendwann hatte ich verstanden, welchen Sinn diese Schnitte für mich haben und äußerte das auch so. Ich sagte, dass ich es brauche, dass mir der Chirurg sagt, was er, warum tut, damit ich die Situation in der Ambulanz von der Situation allein bei mir zu Hause trennen kann.
Ich sagte ihm das etwa so: “Ihr Job ist grad nicht mich dafür zu bestrafen, dass ich mich gerade verletzt habe, sondern die Hautnaht- erzählen Sie mir bitte von ihrem Job an mir.”- das hat überraschend gut geklappt und es fiel mir in der Folge leichter mich grundsätzlich für medizinische Versorgung von Selbstverletzungen zu entscheiden (wenn ich die Kraft habe, mich dem Setting und dem Einfordern von Respekt zu stellen – gerade nach Selbstverletzungen ist es damit nicht besonders weit her- kein Mensch verletzt sich selbst, weil er das Gefühl hat eine gute Behandlung wert zu sein/ verdient zu haben. MedizinerInnen sollten das eigentlich wissen und präsent haben, wenn sie mit Menschen, die sich selbst verletzt haben, zu tun haben).

Es geht schnell für mich über meine Körpergefühle getriggert zu werden.
Selbst ein einfacher Schnupfen verleitet durch die Unfähigkeit zu atmen, die Schwäche vom Fieber etc. mein Gehirn in einen Zustand von Über- oder Untererregung zu schalten.
Wenn dann jemand kommt und sagt, ich solle mal nicht übertreiben, weil ich nicht daran sterben werde, weiß ich: “Ah, ich muss still sein. (Ich darf nichts haben/ muss funktionieren/ tun, was der Mensch sagt, denn er weiß es ja… usw. ). “
HausärztInnen sind ganz groß darin weniger gravierende Erkrankungen so runterzureden.
Ich brauche niemanden, der dramatisiert oder in meine Ängste voll einsteigt- aber ich brauche Respekt vor meiner Angst- so unbegründet sie nach außen erscheint, so sehr ist sie mit meinem (Er-)Leben verwoben und manchmal sogar: mein Leben bestimmend.

Meine Angst ist immer da. Mal kippelnd am Rand der Panik und mal wie eine schlafende Katze in meinem Bauch: ein Ohr ist immer offen.

Was ich immer wieder erlebe ist, dass meine BehandlerInnen* sie wegmachen wollen. Mit aufmunternden Phrasen oder auch besonders freundlicher Zuwendung.
Aber mit Angst nach Gewalterfahrungen ist es wie mit Schamgefühlen: die gehen auch nicht weg, nur weil derjenige, vor dem man sich schämt, einem sagt, dass man sie nicht haben muss.

Was für mich funktioniert ist, wenn ich mich handlungsfähig genug fühle mit ihr und der Situation umzugehen. Wenn ich fühlen kann: “Ja, da ist Angst – hier, hier, hier und hier sind meine Optionen zu flüchten, zu fliehen oder die Situation in anderer Weise für mich zu verändern.”
(Apropos Optionen: Meine Gynäkologin hat einen Untersuchungsstuhl bei dem eins die Füße aufstellt- kein Modell, bei dem  die Beine in Halterungen liegen. Das hat einen Unterschied von einer Glitzertrillion in Sachen Sicherheitsgefühl gemacht, weil ich das Gefühl hatte, jederzeit sofort aufspringen zu können, oder die Ärztin zu treten oder so. Vielleicht ist das als Kriterium für manche Menschen auch gut, wenn man nicht weiß worauf zu achten sein kann- oder auch, wenn man nur diese Käfer-auf-dem-Rücken-Modelle kennt und denkt, es gäbe da keine Alternative)

 

Leider kann ich alles das immer schlechter auf meine Zahnbehandlung übertragen.
Jedes Mal muss mir die Ärztin weh tun, jedes Mal mehr geht es über meine Kraft, sie daran zu erinnern, was ich von ihr brauche. Und inzwischen macht mir sogar das Tavor Angst.
Meine Krankenkasse war mir bisher keine große Hilfe. Für Behandlungen unter Dormicum (einem Beruhigungsmittel, das zur Sedierung eingesetzt wird) gibt es bei mir noch keine ausreichende Indikation.

Ich bin eben noch nie aufgesprungen, als ein Instrument in meinem Mund war. Habe eben noch nie wie am Spieß gebrüllt.